Mehrtägige Alpentour

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Volkmar
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Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

Vorwort:
Der geneigte Leser wird unschwer feststellen welche Kultur für mich auf Reisen maßgeblich ist. Die Esskultur! Ich habe nichts gegen Bauwerke, Museen oder Konzerte. Bekomme ich jedoch durch Regen einen kalten Hintern, ist mir eine warme Dusche und was anständiges in den Bauch erheblich lieber! Meinen Verbrauch an Espresso konnte ich spielend auf gewohntem Niveau halten. Acht bis zehn Tässchen doppelte waren jeden Tag drin.

1. Etappe:
Regen - Fürstenfeldbruck (zum Töchterlein)
Regenfahrt von Landau bis Landshut.

Töchterlein eingeladen, Entenbrust beim Chinesen

2. Etappe:
Fürstenfeldbruck - Mols
Regenfahrt von Reutte (Umfahrung auf einer kostenfreien Autobahn) bis etwa Bludens.
Von den Pässen hatte ich verständlicher Weise nichts. Weiterfahrt über Feldkirch, Vaduz, Sargans, nach Mols.
Luft war raus, Feierabend!

Entrecote vom Pferd, blutig, sagenhaft!

3. Etappe:
Mols - Interlaken
Kaiserwetter, endlich! Wunderbare Passfahrten. Klausen, Susten, Grimsel (? sch… :kacke: Navi! ;) ), noch mal Grimsel :dosenbiker: , Interlaken, Regenwand! Etwas zu überstürzt ein Hotel angepeilt. Oh Gott, oh Gott, oh Gott. Ich habe während der ganzen Fahrt nirgends mehr so schlecht übernachtet wie dort.

In einem benachbarten, „richtigen Hotel“ gegessen.
Hähnchenbrust an Pfeffersoße, roh gebratene Kartoffelwürfel, Bohnen mit Speck umwickelt und einem sehr guten Salat.
Mit dem Inhaber die halbe Nacht Bier getrunken :bier: und gut unterhalten. Insgesamt ein netter Tagesabschluss.

4. Etappe:
Interlaken - Chamonix
Großwetterlage exakt wie am Vortag! Perfekte Pässe :gaas: . Saanenmösersattel, Col du Pillon, Col de la Croix, Col de la Forclaz, Col des Montes. Um 15.30 h, unmittelbar vor Chamonix die ersten Tropfen. Auf der Suche an einigen Unterkünften vorbei gefahren und an der Südumfahrung zugeschlagen. Das mit Abstand beste Hotel auf meiner Tour. Pferdchen abgesattelt und geparkt. Ca. 30 Minuten später ein liebliches Alpengewitter. Glück gehabt!
Ich habe mich für Halbpension entschieden. Abendessen gibt’s erst ab 19.30 h, da dürfte ich schon wieder Hunger haben.

Mein Abendmahl war dürftig, fast nicht erwähnenswert. :esse:
Gemüsecremesuppe
etwas Lachs, Riesengarnelen und vier verschiedene Salate
Entenbrust mit Bohnen und Speck, einem (!) Kartöffelchen, und einer geringen Menge Soße von bester Qualität
Käseplatte
Eisbecher
Doppelter Espresso
trockener Rosé (nur 0,5 Ltr.)
Als Motorradfahrer kann man sich einschränken…


Aus organisatorischen Gründen breche ich nun ab. Ich hatte soeben mein obligatorisches Formel eins Schläfchen auf der Couch und will den Bericht nicht in Arbeit ausarten lassen. Morgen schreibe ich weiter.
Wer es wissen will, gegen Ende des Rennens, in meiner Aufwachphase Spaghetti mit Meeresfrüchten und etwas Fisch. Mein Bierchen hat mir meine bessere Hälfte zur Hälfte (deshalb heißt es auch bessere Hälfte) stibitzt.

Grüße

Volkmar
V11 Le Mans schwarz - Baujahr 2001 - fast nicht umgebaut - aber nur fast!
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-Martin.Glaeser-
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

Volkmar hat geschrieben:...Entenbrust ...Entrecote...Hähnchenbrust an Pfeffersoße...Entenbrust mit Bohnen und Speck...
hmmmmm... eine Tour-de-Coullinaire :mrgreen: . Exquisite!
Der Volkmar weiss welche Teile die besten sind...
-M-
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

5. Etappe:
Ein Ruhetag um Chamonix anzusehen.
Geplant war meine Erstbesteigung des Eigers. Ich wurde gewarnt, weil ich nicht gut mit Schuhen ausgerüstet war. Ich hatte nur Stadtlatschen und Motorradstiefel.
Nach dem Frühstück hatte ich mich eine Stunde aufs Ohr gelegt und bin erst gegen 13.00 h wieder aufgewacht. Damit war die Erstbesteigung erledigt. Die konnt von hier aus eh nur völlig unspektakulär mit einer Riesengondel durchgeführt werden. Das was ich wollte war eine Seilbahn, die bis zu 500 Meter über Grund verläuft. Die, so erfuhr ich erst dort, geht von der italienischen Seite rauf.
Spaziergang in den Ort. Ca. 45 Minuten die Innenstadt durchkämmt. Sie besteht aus einer ausgedehnten Fußgängerzone, die man als Fressmeile bezeichnen kann. In den Geschäften wird nichts angeboten was man als teuer bezeichnen könnte. Einzige Ausnahme waren die Immobilienmakler. Häuser die bei uns eine halbe Million Euro wert sind kosten dort über 2,5 Millionen.
Chamonix liegt 1050 Meter hoch. Trotzdem geht eine Gletscherzunge des Mont Blanc fast bis zum Ort.
Zurück im Hotel gab es wieder etwas Regen, was mich nicht sonderlich gekratzt hat.
Bei einigen Espresso lernte ich französische Motorradfahrer kennen und kam mit ihnen ins Gespräch. Das war für die 7. Etappe sehr dienlich!

Gemüsesuppe
Pastete mit Salaten vom Buffet
Hähnchen im Reisrand
Eis
Käseplatte
dazu Rosé wie gestern
Espresso

6. Etappe:
Sauwetter, Dauerregen! In Chamonix festgenagelt.
Der Wein hat mich gestreckt. :trink:
Ende der Durchsage!

Grüße

Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

Martin,

aber sicher weiß ich das... :hintern:

Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

7. Etappe:
Ein einziges Fiasko. Ich habe den Kampf gegen mein Navi verloren! Das Sch… :kacke: ding taugt nicht einmal zum Eierkochen. Das kann es nämlich auch nicht.
In Deutschland funktioniert das Gerät einwandfrei! In den Alpen versucht es mich ständig zu verblödeln.
Fahre ich eine Passstrecke hoch, versucht es mich immer wieder zur Umkehr zu bewegen. Nach der nächsten Kehre berechnet es neu und lässt mich weiter fahren. Das ist ein alter Witz, mit dem ich leben kann.
Völlig unmotiviert weist es mich 50 Meter zu früh an abzubiegen. Ich fahre dann auf falscher Strecke und werde auch nicht mehr korrigiert! Das ist schon mehr als ärgerlich. :crazy:
Gebe ich eine Strecke von 50 Kilometern ein, kann ich mich darauf verlassen garantiert an jedem Pass vorbei geleitet zu werden. Die Grundeinstellung tut dabei nichts zur Sache. Das zwingt mich Etappen von 15 Kilometern anzulegen. Nur so komme ich über die gewünschten Pässe.
In der Schweiz, in Österreich und in Italien geht das. In Frankreich geht das plötzlich nicht mehr! Das Navi kennt dort keine kleinen Ortschaften und auch keine Städte mit zusammen gesetzten Namen. Pässe sowieso nicht.

Die französischen Motorradfahrer hatten mir eine Streckenänderung aufs Auge gedrückt.
Ich fuhr bei Regen los, weil ich einige Täler weiter trockenes Wetter erwarten konnte.
Megeve als Eingabe fürs Navi. Geführt hat mich das Ding nach Magland, bevor es mir eine Korrektur anbot! Macht ja nix. Das sind hin und zurück nur 40 Kilometer, immer noch bei Regen. Auf Höhe Passy habe ich gemerkt, das Teil will mich wohl in die Schweiz zurück jagen. St Gervais les Bains ist ein zusammengesetzter Städtename und der ließ sich nicht eingeben. Ich habe als Ziel Combloux eingegeben. Nach zwei kleineren Fehlleitungen bin ich nach Gehör gefahren und habe mehr durch Zufall die richtige Richtung gefunden.
Kurz nach Megeve hörte der Regen endlich auf. Wie lange ich in der Brühe auf falschen Richtungen gekreiselt bin weiß ich nicht mehr. Es war aber schon eine sehr lange Zeit.
Ich war beleidigt.
Bei Flumet habe ich mir die Abzweigung zum Col des Saisies selbst gesucht. Eine prächtige Strecke! Sie führte mich weiter über den Col du Meraillet und den Cormet de Roselend.
Bei Aime Kartenstudium. Es kamen sehr viele Abzweigungen auf Straßen, die alle im Nirgendwo endeten. Einzige Ausnahme Col de la Madeleine. Okay, alle gewünschten Pässe kennt das Ding nicht. Sämtliche Ortschaften, die ich durchfahren müsste kennt es auch nicht. St. Jean-de-Maurienne ist zusammengesetzt. Einzige mögliche Eingabe ist Modane. Eingehende Prüfung der Karte. Wenn ich jetzt „kürzeste Strecke“ eingebe kann es mich nur über den Madeleine führen. Alles andere endet in der Pampa!
Muss ich erwähnen wo der Tag geendet hatte? Auf einem Parkplatz vor einer Almwiese! Absolute Endstation. Sackstraße!
Mein Navi hatte mich pflichtgemäß in Richtung Modane geleitet, aber nicht erkannt, dass die Strecke einfach endet. Und ich hatte niemanden dabei, den ich in der Luft zerfetzen hätte können. :crazy:
Ich fuhr zum nächsten Ort zurück und mietete mich im „Ersten Haus am Platze“ ein. Es war das einzige Hotel in dem Kaff. Für eine Rückfahrt war es schon zu spät am Tag.

Gegessen habe ich auch irgendwas, zweitklassig.

Grüße

Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

8. Etappe:
Pampa - Lans en Vercors (etwas westlich von Grenoble)
Mein Navi blieb in den Taschen. Ich habe mich auf meine Intelligenz verlassen. Rückfahrt zur eigentlichen Strecke ca. 20 Kilometer. Die Zufahrt zum Madeleine habe ich auf Anhieb gefunden, um gleich danach bei einem Schild stecken zu bleiben.
Madeleine gesperrt! Baustelle oder was? :kratz:
Ich brauchte eh einen Espresso und bin gleich ins nächste Hotel abgebogen. „Was, der Madeleine gesperrt, der ist schon lange offen. Das mit den Schildern nehmen wir hier nicht so genau!“ Mir wurde dann noch eine günstigere Zufahrt erklärt und ab ging’s! :gaas:
Der Madeleine ist etwas eckig zu fahren, aber ich war endlich auf der richtigen Strecke und das Wetter einfach herrlich! Nach dem Col de Chaussy kam ich auf eine größere Verbindungsstraße und sah schon wenig später die ersten Beschilderungen zum Galibier. Den Col du Telegraphe gab’s zum warm fahren. Der Galibier ist rund und schnell zu fahren. Im Bereich der Passhöhe wird es etwas kühl, in den Ecken lag noch Schnee. Nach dem letzten Pass, dem Col du Lautaret, hatte ich nur noch eine schnelle Straße nach Grenoble. :dosenbiker:
Ein Stück vor Grenoble bekam ich dann einen Ausblick auf die mich erwartenden Temperaturen. 32°C und extrem schwül :schwitz: . Ich hatte es bereits geahnt, ich war für Südfrankreich bereits 14 Tage zu spät dran.
Per Navi fuhr ich durch Grenoble nach Sassenage und weiter bis Lans en Vercors. Dort mietete ich mich in einem Hotel ein und ging in der Nachbarschaft zum Futtern.

Pastete du Chef
Forelle Grenoble mit pom de dauphine :esse:
Käseplatte
2 kleine Biere
1 doppelter Espresso

Der Tag war „rund“ bis auf das Klima, das einen deutschen Radfahrer zum Absteigen zwingt!


Grüße

Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

9. Etappe:
Protagnan le Vanoise - Protagnan le Vanoise
Bereits beim Wegfahren über 30°C :schwitz: . Die Jacke bis zum Bauch offen, die Ärmel und das Visier auch. In südlicher Richtung losgelegt. Nach Pont en Royans durch die Grand Goulets, über den Col de Proncel, den Col de la Chau, den Col de la Machine und den Col Gaudissart, in einem Bogen zurück nach Sassenage.
Ich muss sagen, die Route konnte mich nicht zufrieden stellen :( . Es wird großräumig die Straßendecke in Ordnung gebracht. In größeren Abschnitten wird komplett neu asphaltiert. Aber nicht wie bei uns! Die tragen eine dicke Schicht feinen Splitt auf (ganz frisch). Trotz Vorsicht ist mir das Hinterrad viermal ausgebrochen. Da fährst Du wie auf Eiern! :abgelehnt: In anderen Bereichen wird die Fahrbahn ausgebessert. Dann wird Bitumen großflächig aufgebracht und gleich die gesamte Fahrbahn mit Splitt zugeschüttet. Schwerverkehr reißt die Splittschicht auf, Bitumen liegt frei und schmiert. Bei über 30°C ist das nicht optimal.
Die Runde hatte ich fast fertig, da fiel mir ein, das ich im letzten Hotel was Wichtiges vergessen hatte. Deshalb zurück zum Ausgangspunkt.
Eigentlich wollte ich 200 Kilometer weiter südlich sein. Ich bin leicht verstimmt, weil das Vergessen mein Fehler war. :hammer:
Aus klimatischen Gründen muss ich umdisponieren. Bin einfach zu spät dran. Südfrankreich und die oberitalienischen Seen werde ich aus dem Programm streichen.

noch mal Pastete vom Schefchen, die war wirklich gut!
ein kleiner Tomatensalat mit Zwiebelchen
ein Stück von einem toten Rindviech (Rinderfilet)
Käseplatte
2 kleine Biere
1 doppelter Espresso

Die oberitalienischen Seen sind schon wieder in Planung. Vor zwei Jahren war ich mit Frau und Tochter am Gardasee, in einer Ferienwohnung. Meine Damen waren mit dem offenen Auto unterwegs und haben sich wichtige Boutiquen angeschaut, ich habe mit der Le Mans die Bergwelt erkundet. Zum Abendessen sind wir gemeinsam losgezogen.
Diesmal könnten wir im September etwas weiter westlich aufschlagen. Töchterlein freut sich schon auf einen Gratisurlaub. :-D


Grüße

Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

10. Etappe:
Protagnan le Vanoise - Martigny
Abfahrt bei drückender Schwüle :schwitz: . Das hat mich schon am Vortag fast von Fahrrad gehauen. Also Fersengeld geben und das so schnell als möglich. Sassenage, Albertville Megeve, Chamonix. Unterwegs eine kleine Portion Fisch mit Reis, nichts besonderes, nur damit ich bei Kräften bleibe. In „meinem“ Hotel bei Chamonix einen Espresso bei normaler Temperatur und wieder eine gute Stimmung bekommen. :-)
Zurück über den Col de la Forclaz. Dort gab es einen Knacks im Hirn! :kratz:
Es hatte sich ein Fahrfehler eingeschlichen, der mir genau hier bewusst wurde. Nur in Rechtskurven und nur in Spitzkehren der Alpen hefte ich meinen Blick nur wenige Meter vors Vorderrad. Das führte dazu, dass ich solche Haarnadelkurven fast aufrecht durchfuhr. Fehler erkannt, mich umgestellt, Fußraste rechts jammert!
Die helle Freude. :lol:
Kurz nach Martigny, wie sollte es auch anders sein, eine kleine Regenwand.
Rein ins Hotel, Gepäck abladen, duschen und ran ans Abendessen.

Was soll ich lange rumreden,
Espresso (brauche ich zu allem und jedem)
Fläschchen Mineralwasser
…und dann ein Häppchen ausgesucht, mit dem ich mich in Frankreich voll stopfen wollte, dort aber nirgends bekommen konnte:
FROSCHSCHENKEL! :esse: Ich bin glücklich. :-D
Dazu ein herrlich trockener Rosé aus dem Wallis, und noch einen
und einen Espresso
Der Tag war einfach perfekt!

Und morgen ist der Col de la Croix dran. Der wird niedergebügelt. Vor allen Dingen die Rechtskurven! :gaas:


Grüße

Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

11. Etappe:
Martigny - Wassen
Bis zum Frühstück hatte es geregnet. Aus Richtung Norden trieben schwarze Wolken heran. Derart schwarz, das konnte kein Regen sein. Die verbrennen sicher alte Weiber. Ich hatte mich getäuscht. Es war doch Regen. Der hielt aber nicht lange an. Zwischen Bex und Villars hörte der Regen auf und ging nahtlos in Nebel über. In eine Nebelsuppe mit 30 Metern Sichtweite. Das war meiner Durchschnittsgeschwindigkeit etwas abträglich. 2. Gang und 30 Km/h, mehr war nicht zu machen. Meine Finger waren klamm vor Kälte und Nässe. Was brauche ich auch Gore-Tex, wenn ich nach Südfrankreich fahre. Mit erheblicher Mühe war ich bis zur Passhöhe des Col de la Croix gekommen, abgestiegen und im Begriff ein Foto zu schießen. Da kam in meiner Richtung ein Pickup daher gebrannt. Handschuhe an, Kiste angelassen, auf dem Parkplatz gewendet und mit Risiko hinterher :gaas: . Nachdem ich ihn eingeholt hatte richtete ich mir einen Sicherheitsabstand ein und konnte dran bleiben. Der ist gefahren, als gäbe es kein Morgen mehr. Im nächsten Ort, das Auto bog in eine andere Richtung ab, wärmte ich mich bei einigen Espresso auf. Der Nebel war einem gleichmäßigen Regen gewichen.
Ich war dann noch nicht richtig aus dem Ort raus, hörte der Regen wieder auf und wich, wie soll es auch anders sein, der nächsten Nebelsuppe. Diesmal hatte ich allerdings etwa 50 Meter Sicht. Da lässt es sich schon halbwegs entspannt fahren. So brachte ich den Col du Pillon hinter mich.
In den Niederungen um Gstaad war es für ein kurzes Stück trocken und ich hatte halbwegs erträgliche Temperaturen.
Nach dem Saanenmösersattel wieder Regen. Der blieb bis in den Anstieg vor Innertkirchen. Dort wieder Waschküche über den gesamten Susten, bis Uri. In Wassen hatte ich endgültig genug. Ich habe mich eingemietet, das Motorrad versorgt, lange und warm geduscht und zu Abend gegessen.

Was ich gegessen hatte, weiß ich nicht mehr. Es war in jedem Fall gut und genug.
Den Abend über saß ich mit anderen Motorradfahrern zusammen. Einem Vater und seinem Sohn. Ich hatte drei „Stangen“, die anderen jeweils sieben „Kübel“. Es war ein lustiger Abend! :trink:

Ach ja, über den Susten kamen mir britische Morgan Plus 8 entgegen. Mehrere Splittergruppen, insgesamt fast 50 Fahrzeuge. Alles Weicheier. Die fuhren ausnahmslos mit geschlossenem Verdeck!


Grüße

Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

12. Etappe:
Wassen - heimatliche Garage
Der gestrige Tag hat mir den Rest gegeben. Ich wollte nur noch nach Hause. Keine Pässe mehr, garnix, nur noch weg! Auf kürzestem Weg.
Von Wassen bei Regen bis kurz nach Andermatt. Im Anstieg zum Oberalp klart es plötzlich auf. Lockere Bewölkung, anständige Temperaturen. Ich fuhr über Chur, Vaduz und Bregenz nach Lindau. Von dort auf der Autobahn über München nach Deggendorf, über die Rusel, eine alte Bergrennstrecke, direkt in meine Garage. :dosenbiker:
Auf der Strecke haben mich hinter Chur ein Cordon Bleu :esse: und später noch drei Regengüsse erwischt. Sonst keine weiteren Vorkommnisse.

Was mich nicht umbringt macht mich hart!
Ich bin jetzt ein wenig wie gewässerter Granit! :-D

Bilder bereite ich morgen vor… oder so.


Grüße

Volkmar
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-Martin.Glaeser-
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

Was fuer ein Ritt uebers Gebirge .... was fuer eine Tour-de-Coullinaire :mrgreen: . Exquisite!

Noch nie habe ich so viele virtuelle Espressos beim Lesen eingenommen.
Noch nie so viele Nebelsuppen geschluerft .... :schwitz:
Bin ja nur froh, dass du in Regen/Bayr.Wald in deiner Garage zum Stehen gekommen bist... haett'st ja auch gleich bis Peking durchfahren koennen... Peking Ente ... Entenbrust :mrgreen:

-M-
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

...und Dich besuchen ;) . Bist Du schon dort?

Volkmar
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passräuber
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von passräuber »

Salü Volkmar,

merci pour le beau rapport. Da Du ja offenbar durchaus frankophil bist , solltest Du mal dieser Region einen Besuch abstatten.

Für mich das wahre Wochenend-Eldorade Bild.

Gruss
Christian
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Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

Salü Christian,

dieses Jahr geht sicher nichts mehr in dieser Richtung. Mal abwarten was ich mir nächste Saison erlauben kann. :dosenbiker:

Grüße
Volkmar
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Hexerfr
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Hexerfr »

Hallo Volkmar. Ein wunderbarer Reise-Bericht. Ich hab, wie der Martin, virtuell miterlebt.....

Ach, wenn Morgans das Verdeck zu haben, dann sind die immer noch Wassereinbruchbelastet. Dicht sind die Verdecke nach meiner Kenntnis eigentlich nie....

VG Frank
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balla-peter
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von balla-peter »

Hallo Volkmar,
zum Abschluss eine Frage noch: weches Navi hast Du während der Tour benutzt....?

Gruß
Peter
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Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

Frank, ich will ja nicht unken. Die Italiener sind sehr zuverlässig. Ich hatte einen Fiat, den ich verschrotten musste, weil der Fahrersitz durch die Bodengruppe gebrochen war. :hammer: Die Karre ist nur sieben Jahre alt geworden!
Mein Mazda MX-5 ist 15 Jahre in der Familie gelaufen. Einmal Seitenscheiben justieren und dicht! Inzwischen sind wir beim vierten Fahrzeug des selben Typs. Der neueste hat allerdings ein Klappdach weil das komfortabler ist.

Peter, ich habe ein Falk F8 2nd Generation (im September 09 gekauft). Karten für Westeuropa sind komplett enthalten.

Grüße

Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

Hallo Frank,
das mit dem Verdeck habe ich wohl falsch verstanden. Ich habs auf Alfa bezogen.

Sorry, ich liebe Dich! :danke:

Gruß

Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

Damit komme ich zum Schluss meines Berichts, den Bildern!
Durch unser Jahrestreffen und meine angeborene Faulheit hat sich der Punkt etwas verzogen.

Die Bilder findet Ihr hier: http://ardnas.magix.net/album

Geht unten auf Login, gebt guzzi ein und geht links auf Westalpen 2011. Dann oben rechts auf Vollbild und Ihr seid mitten drin in der Dia-Show. Viel Spaß!


Noch eine kleine Anmerkung:
Durch meine überaus sorgfältige Zusammenstellung der Speisen habe ich exakt vier Kilo verloren!

Grüße

Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

Schweiz macht schlank! .....Schweiz, ich komme :-)

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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von passräuber »

Volkmar,

Danke für die Bilder. Ach Frankreich ist schon toll :!:
-Martin.Glaeser- hat geschrieben:Schweiz macht schlank! .....Schweiz, ich komme :-)

-M-
Jaja, die Gastronomie war nie wirklich eine Stärke der Schweizer, erst wartet man stundenlang auf's Essen und dann bekommt man ein Kartöffelchen für 15 Stutz.


Christian
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von passräuber »

.... manche müssen sogar in den Küchen der Pensionen ihr eigenes Chäs-Fondue zubereiten, gell Peter :-D


Gruss
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

Volkmar hat geschrieben:...Bilder findet Ihr hier: http://ardnas.magix.net/album ... Geht unten auf Login, gebt guzzi ein und geht links auf Westalpen 2011.
:hammer:
Bei mir gibt's kein LOGIN. Ich sehe nur schwarz. :evil:

-M-
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Volkmar
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von Volkmar »

Sorry Martin,

habs nochmal ausprobiert. Der Link funktioniert. Ganz unten steht "login", guzzi in Kleinschreibung.

Gruß

Volkmar
V11 Le Mans schwarz - Baujahr 2001 - fast nicht umgebaut - aber nur fast!
Suzuki Intruder M 1800 R rot - Baujahr 2006
Harley Davidson Holzklasse orange - Baujahr 2011, also neuwertig
... und a Mauntnbaik und an Haffa Schua hobe a! :lol:
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-Martin.Glaeser-
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Re: Mehrtägige Alpentour

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

Funzt nicht mit IE8... Ich sehe kein "Login"
Kannste mal ein Bild direkt verlinken?

-M-
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