Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

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Guzzman
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Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Guzzman »

Der Dieter erwähnt ja gern, dass das Auto-Öl Castrol Edge das Mass der Dinge wäre. Ich habe ja beruflich viel mit Motoröl zu tun (nein, bin nicht an der Tankstelle ;-)) und bin ganz seiner Meinung, was Auto-Öle in der V11 angeht. Nachdem ich jetzt ein bisschen gesucht habe und meiner Meinung nach was passendes gefunden habe, möchte ich die Info auch anderen zukommen lassen.

Motorrad-Öle unterscheiden sich von Auto-Ölen darin, dass sie nicht zuviel Reibminder-Additive enthalten dürfen, weil sonst die bei Motorrädern übliche Nasskupplung rutscht. Weiters schmiert das Motor-Öl i.a. das Getriebe mit und muss daher besonders scherstabil sein.

Beides ist bei Autos und bei der V11 nicht üblich, daher könnte man mit einem Auto-Öl in den vollen Genuss moderner Additivierung auch bei der V11 kommen.

Das ist speziell interessant für Leute, die gerne öfters in Richtung 8000rpm drehen, wo Reibminderer und Verschleisschutz-Additive wertvoll sind.*

Dieter's 10w60 ist da sehr gut, ist mir persönlich aber zu dick. Schliesslich ist das 60iger das dickste Zeug, dass es am Markt gibt und etwa doppelt so zäh wie das Moto Guzzi empfohlene 5w40.**

Nun weiss ich nicht, warum MG konkret von der Öl-Empfehlung von 20w50 auf 5w40 umgestiegen ist, gelesen habe ich davon, dass die Spritzkühlung der Kolben evtl. ein Grund dafür ist. Ein dünnes Öl (0w/5w/10w o.ä.) wäre also uU konstruktiv nötig. Und Starten erleichtert es auch. Also besser kein 20w, aber ein w50 dürfts schon sein.

Als letztes Bonbon: dünne Öle werden entwickelt, weil auch das Motor-Öl Leistungsverluste bewirkt - etwa 2-4% im Vergleich zu Leichtlauf-Ölen. Bei dem 90 PS Motor der Guzzi also etwa 2 PS.

Das Mobil 1 Rally Formula 5w50 würde da genau passen. Ist eine unübliche Viskositätsklasse, aber genau das, was man möchte: recht dünn wenn kalt und etwa ein 1/4 dicker wenn heiss. Ausserdem dünner als 5w40 bei Temperaturen unter 40°C und hat das volle Auto-Additiv-Paket.

Kostet im gutsortierten Internet die üblichen 10 Euro pro Liter.

Ich werd's mir mal bestellen, aber wartet's bloss kein Feedback ab. Sogar mittelmässiges Öl sollte man nie 'merken', wenn man was merkt, dann ist's eigentlich schon zu spät.

Das ist kein Öl-thread im üblichen Sinn, nur meine Empfehlung. Wenn der eine oder andere lieber mineralisches Öl aus dem Baumarkt verwendet, kann er das gern tun. Und nein, ich arbeite nicht für Mobil.

Liebe Grüsse, Hannes

*Bei hochbelasteten Motoren entweder dickes Öl für dicken Schmierfilm (klassisch), oder dünnes Öl mit umfassendem Additiv-Paket (modern).

**Das Edge 0w40 ist wieder an der untersten 40iger Grenze und wohl eher mehr was für Turbodiesel mit Partikelfilter (wo auch wieder Kompromisse gemacht werden müssen).
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tom.s
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von tom.s »

Hallo,

habe beruflich nicht mit Öl zu tun, behaupte aber, dass sich bei einer V11, betrieben mit diesem dünnflüssigen Öl in
Verbindung mit häufigen Drehzahlen bis 8000U/min. innerhalb kürzester Zeit die Pleuellager verabschieden werden.

Alle Spezialisten mit Erfahrung auf der Rennstrecke (Daes, Bäcker etc.) empfehlen eher Richtung 20w60 (z.B. Rockoil),
auf keinen Fall die dünne Plörre.

Gruß

Tom
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Walter Slezak
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Walter Slezak »

Hi Tom
Genau :clap: Ich sage das auch :gaas:
Walter
Guzzman
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Guzzman »

Hab grad bei Rock Oil nachgesehen, die bieten übrigens alle Klassen an, von 10w30 bis 10w60, also eher moderne dünne Öle. In deren Racing Line finde ich überhaupt nur 5w30.

Das 20w50 sehen die wohl auch eher als klassisch an, ich finde da überhaupt nur ein Mineralöl:

http://www.scottoiler.de/webshop/index. ... tml/page/2
gamma 20w50 1 Liter gamma 20w50 1 Liter
für klassische Motorenkonzepte ein Mehrbereichsmineralöl
Zum Thema dünnes Öl:

Zur Erinnerung: Zahl vor dem w gibt Zähigkeit bei 40°C, Zahl nach dem w die Zähigkeit bei 100°C an.

Die Zähigkeit von Motoröl halbiert sich etwa alle 20°C.

Das heisst, bei 40°C ist jedes Motoröl extrem dick verglichen mit 100°C.

Warum sollte ein Pleuellager, oder sonst irgendein Gleitlager, ein nur bei 40°C extrem dickes Öl brauchen?

Bei 100°C sind ja beide (20w50, 0w50) gleich zäh.

Ein 0w40 ist bei 40°C noch immer mehr als 5x so dick wie bei 100°C. Da ist nix dünn.

Zum Vergleich, 20w50 ist fast 10x so dick bei 40°C wie bei 100°C. Abgesehen davon, dass 20w50 i.a. Ester-basiert und damit chemisch was anderes als 10w60 oder 5w40 ist.

Viele Japaner fahren standardmässig mit 5w40, drehen aber ständig bis über 10000rpm.

Für mich ist der Hauptgrund für ein dickeres Öl der Ventiltrieb der V11; alles andere (Kolben/Lager) käme auch gut mit dem 5w40 oder vermutlich sogar einem dünneren Öl zurecht.

Professionell bis an die Grenze (oder darüber) frisierte Motoren (Däs usf.) mit noch höherer Verdichtung, noch höheren Drehzahlen und steileren Ventilhüben und evtl. Aufladung profitieren evtl. von noch dickerem Öl.

Grüsse, Hannes
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Neonerl
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Neonerl »

Ich bin auch eher ein Dünnölfan. Aber gerade alte Motoren brauchen eher dicke Öle, da sonst die Ölpumpe Probleme bekommt, bzw nicht mehr genug Öl fördert. Aber selbst Guzzi empfiehlt 10W40 Öle für die neueren Motoren.
Guzzman
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Guzzman »

Alte/verschliessene Motoren brauchen eher dickeres Öl zum Abdichten der Kolbenringe; wie gesagt, die Öl-Pumpe ist sicherlich kein Problem solange die zweite Viskositätsangabe stimmt. Die erste hat damit nicht wirklich was damit zu tun.

Moto Guzzi empfiehlt übrigens 5w40 für die KT-Modelle.

Grüsse, Hannes
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PaulchenPanther
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von PaulchenPanther »

Guzzman hat geschrieben:... Zahl nach dem w die Zähigkeit bei 100°C an.
Das scheint mir nocht ganz korrekt zu sein . Die zahl nach dem W ist eine Kennzahl für die Veränderung der Viskosität bei Erwärmung und nicht absolut zu sehen . D.h. ein 20W40-er Öl verändert seine Eigenschaften mehr als ein 20W60 , das halt auch bei höheren Temperaturen noch stabil bleibt .

Quelle : http://de.wikipedia.org/wiki/Viskosit%C3%A4tsindex

Ich benutze ein 20W40 oder W50 , zum Nachfüllen und wenn nichts anderes greifbar ist , auch ein 15W40 aus der Autobranche - sorgsames Warmfahren ist selbstverständlich . Und jetzt könnt ihr mich steinigen :peitsche:
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likedeeler
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von likedeeler »

Moin,
was fahren eigentlich die Kollegen für`n Öl, deren Elfe schon 100tsd oder mehr gelaufen hat?
... das wäre für mich der Maßstab.
Gruß Kay
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-Martin.Glaeser-
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von -Martin.Glaeser- »

likedeeler hat geschrieben:... schon 100tsd oder mehr gelaufen ....
Kenn' ich nur 1 !
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Dottore G.
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Dottore G. »

Ich persönlich 3.
Auch schöne Dinge können manchmal schmutzig sein.
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likedeeler
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von likedeeler »

Männers,
die Frage war nicht, wen ihr alles kennt sondern, welches Öl diese Windgesichter in ihre Mopeds schütten! :kapituliere:
Gruß Kay
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marcus
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von marcus »

likedeeler hat geschrieben:Moin,
was fahren eigentlich die Kollegen für`n Öl, deren Elfe schon 100tsd oder mehr gelaufen hat?
... das wäre für mich der Maßstab.
OK, da fühle ich mich angesprochen. :-)

Die ersten 50.000 war es 10/50er vollsynthetisches Motorradöl von der Total. Habe es damals fast für umsonst bekommen, da kann man einfach nicht nein sagen. Dann bin ich umgestiegen auf vollsynthetisches 10/50er vom Louis. Fahre Sommer und Winter (nur noch wenig), eher längere Touren, selten nur zum Brötchen holen. Und fahre selten im obersten Drehzahlbereich. Mit derzeit 102.000km auf der Uhr Ölverbrauch zwischen den Wechseln (alle 10.000km) etwa 0,5l.

Gruss Marcus
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Dottore G.
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Dottore G. »

likedeeler hat geschrieben:Männers,
die Frage war nicht, wen ihr alles kennt sondern, welches Öl diese Windgesichter in ihre Mopeds schütten! :kapituliere:
Für mich ist es einfach nur die Frage wie ich mit der Guzzi fahre,wann ich mit der Guzzi fahre,und ob Langstreckenmopped oder ewich nur zum Brötchenkutsche
Ansonsten stellt sich mir persönlich keine Ölfrage mehr,die doch auch wohl oftmals eine Glaubensfrage und einfach schon zu oft diskutiert wurde.
Übrigens ist dem Markus seine LM eine von den 3 über 100tkmläufern die ich persönlich kenne. :clap:
EDGE 10W60 von Castrol. :mrgreen: Kein Ölverbrauch messbar zwischen den Intervallen.

Gruß, Dieter.
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Guzzman »

Das scheint mir nocht ganz korrekt zu sein
Die Angabe 20w50 ist nicht der Viskositätsindex!

Der liegt bei modernen Ölen bei über 150 und ist nur eine Zahl.

Die Zahl vor und nach dem w ist ein Kennwert für die kinematische Viskosität (Zähigkeit) des Öls bei 40°C bzw. 100°C.

w60 ist nicht stabiler als w40, das geht aus dieser Angabe in keiner Weise hervor.

Übrigens, Öle sind sicher keine Glaubensfrage. Ist eine rein technische Frage und wird i.a. vom Hersteller am Prüfstand ermittelt.

Das manche unbedingt was klassisches aus den 90igern verwenden wollen, liegt wohl einfach an den guten Erfahrungen aus der Zeit, aber die Öl-Entwicklung bleibt nicht stehen. Siehe Rock-Oil, die kein 20w50 in ihrer Race-line mehr haben.

Wenn's nach mir geht, wird hier niemand gesteinigt, weil er was anderes bevorzugt. Wir können hier gerne offen diskutieren und so solls auch bleiben.

Grüsse, Hannes
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Dottore G.
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Dottore G. »

Moin Hannes,
Öl und Reifen sind für mich immer Glaubensfragen.
Warum werden denn von Fahrzeugherstellern erst empfohle Öle durch andere ersetzt?
Und warum schwört der eine auf den Gummi und verteufelt den anderen
mit dem der Kumpel best zufrieden ist?
Die sind doch sicher sorgfältich auf dem Prüfstand getestet worden. :mrgreen:
Gibt ein einfaches Sprichwort,probieren geht über studieren. ;)
Und im Alltagsbetrieb kommt es immer drauf an was der Fahrer mit dem Fahrzeug anstellt.
Ich häng mich hier nicht sonderlich rein,lohnt bei Reifen und Ölfreds nicht,man kommt eh nicht auf einen gemeinsamen Nenner.
Auf den Punkt gebracht sag ich mal einfach so,ist genuch Öl drauf,ist es frisches Öl,wird es warmgefahren,
und betreibt man den Motor nicht nur unter Vollast,ist mit handelsüblichen Ölen in den vorgeschriebenen Viskositätsklassen eigendlich kein Schaden zu befürchten.

Gruß, Dieter.
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Guzzman »

Öl und Reifen sind nicht so ganz dasselbe. Öle sind spezifiziert mit mehreren Kenngrössen und man wird schwerlich ohne Motorzerlegen und Verschleissmessen einen Unterschied bemerken. Beim Fahren normalerweise sowieso nicht.

Reifen haben keinerlei Kennwerte für das Fahrverhalten und werden, so unter uns, oft einfach übertrieben runter gemacht. Musste schon genug Reifen fahren die ich mir nicht kaufen würde, aber wirklich schlecht war noch keiner.
Gibt ein einfaches Sprichwort,probieren geht über studieren.
Probieren ist die teuerste, aufwändigste und am längsten dauernde Methode was rauszufinden. Das kann sich schon in der Industrie keiner leisten.

Wenn einer wie ich mit 5000km im Jahr neue Reifen kaufen will, will er vorher wissen was er bekommt und nicht nach ein paar Jahren. Reifen haben keine Kennwerte und sind damit praktisch nicht objektiv vergleichbar. Aber vielleicht kommt das irgendwann auch.

Grüsse, Hannes

PS: hast natürlich recht, ich will keine Ängste schüren, die empfohlene Öl-Klasse reicht i.a. sicher aus. Meine Empfehlung ist mir was für die, die "das tolle Gefühl alles möglich Gute getan zu haben" haben wollen.
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PaulchenPanther
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von PaulchenPanther »

Guzzman hat geschrieben:w60 ist nicht stabiler als w40
Ok Hannes , solltest Du vom Fach sein , werde ich Abbitte leisten . Aber warum ist dann der nutzbare Temperaturbereich eines xxW40 Öles wesentlich geringer als der eines xxW60 Öles ? Ein Blick in die Betriebsanleitung reicht , um das zu sehen .

Gruß Ralph
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Neonerl
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Neonerl »

Warum werden denn von Fahrzeugherstellern erst empfohle Öle durch andere ersetzt?
Ganz einfach. 1998 als die V11 auf den Markt kam war API-SJ Stand der Technik. Heute sind wir bei API-SM.
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Guzzman »

Aber warum ist dann der nutzbare Temperaturbereich eines xxW40 Öles wesentlich geringer als der eines xxW60 Öles ?
Ich kenne jetzt die Abbildung nicht, in meinem Handbuch (KT) ist 5w40 über den gesamten Bereich eingetragen, also für alle gezeigten Temperaturbereiche. Dass das bei deiner KR evtl. anders ist, liegt vielleicht an einer etwas geänderten Motorkonstruktion.

w40 ist dünner als w60.

Öl wird aber auch bei höheren Temperaturen dünner (halbiert sich grob alle 20°C). D.h. w40 kann nicht für so hohe Temperaturen verwendet werden wie w60 (bei gleicher Schmierfilmdicke). Welche Dicke benötigt wird hängt vom Motor ab.

Ist der Schmierfilm zu dünn, tritt Reibung zwischen den Metallteilen auf was zu hohem Verschleiss führt und auf alle Fälle zu vermeiden ist.

Daher kann man auch keine allgemein gültigen Öl-Empfehlungen machen, sondern das Öl (x_w_y) muss auf den Motor abgestimmt sein (=Hersteller-Empfehlung).

Man kann dann natürlich immer noch dickeres Öl verwenden (als zus. Schutz), allerdings verliert man auch minimal Motorleistung dadurch (maximal 1-2 PS), daher sollte man's nicht unnötig übertreiben.

Grüsse, Hannes

PS: keine Abbitte nötig ;-)
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Dottore G.
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Dottore G. »

Moin Hannes,
kaputt messen kann man auch einen neuen Motor.
Das geschieht öfter als man denkt,siehe Test's oder Leute die was verkaufen wollen. ;)
In der Industrie wird mehr probiert als du denkst,die Herren vom Labor kommen damit irgend etwas an,
und die Techniker aus der Abmusterung müssen da das beste draus machen.Hab ich schon 100fach erlebt.
Getestet wird nur soviel wie nötich,alles andere erledigt dann der Kunde. :x
Auch Reifenhersteller haben Werte ermittelt,auf die Sie bei der Produktion zurückgreifen,
allein schon wegen der Qualitätssicherung.
Ist natürlich keine Spezifikation wie beim Öl,aber ohne Werte gehts halt nicht,
da bringt dann auch ein Prüfstandlauf wenich.
Bei Reifen kommt es immer auf die Zutaten,das Verhältniß und die Backzeit an.
Stimmt da was nicht ist die Charge minderwertich oder gar Ausschuss.
Und Öl muß einfach nur passen und genug drauf sein.
Und ob es gewechselt oder nur gefiltert werden sollte,da scheiden sich ja schon seid Jahrzehnten die Geister.
Fakt ist,es gibt Motoren die haben noch nie das Öl gewechselt bekommen,nur feingefiltert,
und die laufen schon mehrere 100 tkm.
Am Öl und am Wechsel kann man halt verdienen und die Leute in die Werkstatt locken,
an speziellen Feinfiltern und Anlagen ab Werk halt nich.Da bleiben die Leute halt zu Hause,dann gibt es keinen Service,und es wird erst dann was gemacht wenn der TÜV meckert. ;)
So einfach ist die Geschichte mit dem Öl. :mrgreen:

Gruß, Dieter.
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Guzzman »

Und ob es gewechselt oder nur gefiltert werden sollte,da scheiden sich ja schon seid Jahrzehnten die Geister.
Der ist einfach - es gehört gewechselt.

Weil Säuren die beim Verbrennen entstehen, gemeinsam mit Kondenswasser, ergibt ein recht aggressives Gemisch, das Lager und Gummis angreifen kann. Führt zu Korrosion.

Das geht auch durch Feinstfiltern nicht weg, der Säurebuffer im Öl wird einfach aufgebraucht.

Ausserdem geht das bei Multigrade-Ölen (x_w_y) sowieso nicht mehr, weil die mechanische Belastung das Öl quasi zerreibt und damit immer dünner macht - bis es zu dünn ist und dann zum Motorschaden führt.
Auch Reifenhersteller haben Werte ermittelt,auf die Sie bei der Produktion zurückgreifen,
Jo eh, nur der Kunde kann darauf nicht zugreifen und hat nix zum Vergleichen. Das ist beim Öl anders.
Fakt ist,es gibt Motoren die haben noch nie das Öl gewechselt bekommen,nur feingefiltert,
und die laufen schon mehrere 100 tkm.
Diese alten Motoren werden nicht so hoch belastet wie moderne, das ist schon ein Unterschied. Höhere Belastung braucht auch mehr Aufwand.

Zweitens, was bedeutet 'die laufen noch'? Ich bin mir sicher, auch ein V11-Motor kann prinzipiell mit billigem mineralischem Öl die 100.000km schaffen.

Nur, wieviel Verschleiss hat der dann bei Nockenwelle, Kolbenringe usf.? Welchen Öl-Verbrauch? Wieviel Motorleistung verloren? Abgaswerte sowieso...
n der Industrie wird mehr probiert als du denkst,die Herren vom Labor kommen damit irgend etwas an,
und die Techniker aus der Abmusterung müssen da das beste draus machen.Hab ich schon 100fach erlebt.
Ist sicher auch nicht lustig. Uns wird immer gesagt, für Probieren gibts kein Geld. Viel zu teuer. Das muss alles gleich mit minimalem Prototypen-Aufwand funktionieren.

Grüsse, Hannes
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Dottore G. »

Moin Hannes,
du hast im Grunde mit allem Recht.
Nur könnte ich dir zu allen Zitaten auch wieder was schreiben,
ich bin aber kein Kaputtschreiber wie manch ein Journalist ;)
Es gibt immer andere Beispiele die auch belegbar sind,
nur würden wir dann hier warscheinlich noch ein paar Seiten voll machen und währen noch nicht am Ende. :lol:
Ich koch eh mein eigenes Süppchen,und bin kein schlechter Koch.
Für mich hat's immer gereicht und satt geworden bin ich auch noch immer sogar mit Genuss.
Nur noch eines zum Schluß,sollte ein Guzzimotor mit beschichteten Zylindern Öl brauchen,dann muß der wirklich aufgemacht werden,normal ist da kein Ölverbrauch,
auch nicht bei über 100tkm wenn er normal behandelt wurde. ;)

Gruß, Dieter.
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PaulchenPanther
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von PaulchenPanther »

Guzzman hat geschrieben:w40 ist dünner als w60.
Sorry Hannes , diese Aussage disqualifiziert Dich . Ich halte mich ab jetzt raus , die Diskussion führt uns nicht weiter . Hat auch mit der eigentlichen Frage über das richtige Öl nur wenig zu tun ...

Gruß Ralph
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von Guzzman »

Da muss ich jetzt schon ein bisschen schmunzeln :-D

Irrt Wikipedia?

http://de.wikipedia.org/wiki/Motoröl#SAE-Klassifikation
Sommeröle erhalten nach der SAE J-300 eine der Viskositätsklassen 20 (dünnflüssig), 30, 40, 50 oder 60 (sehr dickflüssig)

Winteröle erhalten nach der SAE J-300 eine der Viskositätsklassen 0W (sehr dünnflüssig), 5W, 10W, 15W, 20W oder 25W, wobei das „W“ für „Wintereignung“ steht.
Grüsse, Hannes
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PaulchenPanther
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Re: Öl-Empfehlung für super-sportliche V11-Fahrer

Beitrag von PaulchenPanther »

Schmunzele ruhig ...
Es ging um die Zahl nach dem W , nicht um die davor . Selbstverständlich kennzeichnet die Zahl vor dem W die Viskosität des Grundöles ...
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