Negativ-Federweg, wieviel ist richtig?

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guzzipapa
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Negativ-Federweg, wieviel ist richtig?

Beitrag von guzzipapa »

Am Sonntag habe ich am Federbein die Vorspannung um etwa 8 mm angzogen. Bei einer Probefahrt zu zweit, extra über Kanaldeckel, Frostaufbrüche und Bahnübergänge hat das gar nicht schlecht gepasst. Beim Nachmessen (vom Rahmen senkrecht auf die Hinterachse) geht die Elfe mit zwei Personen drauf und 10 kg Gewicht auf dem Gepäckträger etwas mehr als 6 cm in die Feder. Wird der Wert den Fachleuten so akzeptiert?

Gottfried
guzzipapa
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Re: Negativ-Federweg, wieviel ist richtig?

Beitrag von guzzipapa »

Wie brauchbar ist die Faustregel, die ich einmal so gelesen habe?
Negativfederweg Anteil am Gesamtfederweg:
Auf der Rennstrecke weniger als 1/4
Auf der Straße etwa 1/3
Im Gelände eher mehr als 1/2

Gottfried
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Luhbo_
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Re: Negativ-Federweg, wieviel ist richtig?

Beitrag von Luhbo_ »

Kannst du nicht mal was Einfaches fragen, z.B. ob der Motor zum Ventilspieleinstellen ganz aus sein soll oder ob Leerlauf auch langt? Die erste Antwort wäre wahrscheinlich: niemals in laufende Maschinen greifen, das Augenlicht ist viel zu kostbar!

Mehr als 6cm im Stand wäre mir zuviel. Das ist mehr als der halbe Federweg. Trotzdem ist bei der Einstellung Solo wahrscheinlich schon fast kein Einfedern mehr messbar, oder?
Wenn du öfters zu zweit fahren willst kommst du um eine hydraulische Basisverstellung nicht herum, egal ob du davor Angst hast oder nicht. Allein schon das dauernde Scheinwerfer Drehen wär mir zu blöd, von der Motorrad Teilzerlegung ganz zu schweigen.
Solo hab ich zwischen 3 und 4 cm. genommen. Bei dem kurzen Rahmen ist das m.E. sinnvoller als zu wenig Durchhang.

Hubert
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guzzipapa
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Re: Negativ-Federweg, wieviel ist richtig?

Beitrag von guzzipapa »

Luhbo_ hat geschrieben:Kannst du nicht mal was Einfaches fragen, z.B. ob der Motor zum Ventilspieleinstellen ganz aus sein soll oder ob Leerlauf auch langt? Die erste Antwort wäre wahrscheinlich: niemals in laufende Maschinen greifen, das Augenlicht ist viel zu kostbar!

Mehr als 6cm im Stand wäre mir zuviel. Das ist mehr als der halbe Federweg. Trotzdem ist bei der Einstellung Solo wahrscheinlich schon fast kein Einfedern mehr messbar, oder?
Wenn du öfters zu zweit fahren willst kommst du um eine hydraulische Basisverstellung nicht herum, egal ob du davor Angst hast oder nicht. Allein schon das dauernde Scheinwerfer Drehen wär mir zu blöd, von der Motorrad Teilzerlegung ganz zu schweigen.
Solo hab ich zwischen 3 und 4 cm. genommen. Bei dem kurzen Rahmen ist das m.E. sinnvoller als zu wenig Durchhang.

Hubert
Ich habe geglaubt, Federung Grundeinstellung wäre so ein ganz einfaches Thema.
Hat die Elfe nicht 16 cm Federweg an der Hinterachse? Da würde die jetzige Einstellung dazupassen.
Leer federt sie so übrigens etwas mehr als 1 cm ein und solo knapp 4.
Und eine hydraulische Verstellung kaufe ich mir sowieso noch, weil das herumschrauben Murks ist. Und nicht auf die Belastung einstellen noch mehr Murks. Angst habe ich davor eh nicht, im Gegenteil, ich möchte so etwas haben. Nur wenn man dafür gutes Geld ausgiebt, dann sollte es auch gut passen.
Beim herumsuchen dazu bin ich auf die Firma HH-racetec gekommen. Die dürften davon etwas verstehen. Auf jeden Fall hat der Herr am Telefon sofort gewusst, worum es geht, weil er Sachs Federbeine für Guzzi schon öfter gemacht hat.

Gottfried
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andi
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Re: Negativ-Federweg, wieviel ist richtig?

Beitrag von andi »

guzzipapa hat geschrieben:Wie brauchbar ist die Faustregel, die ich einmal so gelesen habe?
Sie ist, wie alle Faustregeln, als Beginn der individuellen Abstimmung brauchbar. Mehr nicht.
Tatsächlich wirst du nicht umhinkommen, das im Fahrversuch Stück für Stück auf dich anzupassen. Von Wilbers gabs mal ein ziemlich gutes Buch zu dem Thema. Die im Internet auffindbaren Anleitungen (insbesondere die von unserem Lieblingsmotorradjournalisten) sind im Vergleich dazu eigentlich unbrauchbar, weil nicht ausreichend tief. Pauschalaussagen zur Fahrwerkseinstellung sind pauschal falsch ;-)

Optimal eingestellt sind Federelemente, wenn sie im Normalbetrieb weder durchschlagen, noch beim Ausfedern die Bodenhaftung verlieren. Ersteres kannst du mit einem um die Druckstange/Gabelholm befestigten Kabelbinder messen. Beim Ausfedern auf Block gehende Federelemente erkennst du an Rutschern auf welligem Fahrbahnbelag.
Und es ist immer die Kombination aus Zug-/Druckstufe und Federbasis (=Negativfederweg)! Da gibts keine isolierten Größen...


Andi
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Re: Negativ-Federweg, wieviel ist richtig?

Beitrag von DiLo »

Mehr als eine Grobeinstellung auf der Strasse kriegst Du eh nicht hin. Zu oft wechselt der Belag....
1/3 zu 2/3 ist i.O. .... Wobei ich noch nirgends gefunden habe, wieviel 3/3 in absoluten Zahlen ist. Ueber ne Quelle waer ich echt dankbar.
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Luhbo_
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Re: Negativ-Federweg, wieviel ist richtig?

Beitrag von Luhbo_ »

guzzipapa hat geschrieben:.... Leer federt sie so übrigens etwas mehr als 1 cm ein und solo knapp 4....
Wen hast denn dann beim "zu zweit mit 10 kg Gepäck" drauf gehabt? Deine Frau oder die Enkeltochter vom Nachbarn :mrgreen: Egal.
Das letzte Mal, als man dir den HH-Racetech empfohlen hat, wolltest du dir noch was Mechanisches basteln wegen siffender Hydraulik in der Landwirtschaft oder so ähnlich. Aber schicks ruhig dort hin. Das kommt 1A zurück. Schreib aber dazu, er soll den Ausgleichsbehälter unbedingt! wieder in exakt! der gleichen Ausrichtung hinbauen wie er ihn abgemacht hat, ansonsten gibt's beim Wiedereinbau Schwierigkeiten beim Verlegen der Leitung.

Hubert
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Re: Negativ-Federweg, wieviel ist richtig?

Beitrag von Dottore G. »

Laß es zischen Schlängli. :lol:
Auch schöne Dinge können manchmal schmutzig sein.
guzzipapa
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Re: Negativ-Federweg, wieviel ist richtig?

Beitrag von guzzipapa »

Wir sind dieses Wochenende 1200 km zu zweit unterwegs gewesen, manchmal auch auf wirklich schlechten Straßen. Und die Einstellung, die ich jetzt gemacht habe, mit stärkerer Vorspannung der Feder passt deutlich besser als die "Universaleinstellung" von vorher. Kein einziges Mal durchgeschlagen, keine Kritik von meiner Frau wegen zu hart oder so und vom Gefühl her insgesamt besser zu fahren. Also wird es wohl eine hydraulische Verstellung werden. Weil da immer wieder Tank abbauen und hin und herschrauben ist nicht lustig.
Die "Enkeltochter vom Nachbarn" ist übrigens höchstens 10 kg leichter als meine Frau. Also steht es nicht dafür sich deshalb :schimpfe: einzuhandeln.

Gottfried
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