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Kurbelwellenlager

Verfasst: Sa 2. Mai 2020, 12:37
von diemo
Mal eine Frage in die Runde:
Sind einem von euch Probleme bei der V11 mit dem hinteren Kurbellwellenlager bekannt?
Dietmar

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: Sa 2. Mai 2020, 13:43
von Dottore G.
Mir nicht.Die sind problemlos wenn die mit Öl versorgt werden.
Hast du Probleme damit?

Gruß von Dieter.

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: Sa 2. Mai 2020, 15:25
von diemo
Dottore G. hat geschrieben:Mir nicht.Die sind problemlos wenn die mit Öl versorgt werden.
Hast du Probleme damit?

Gruß von Dieter.
nö, nicht wirklich. Hab mein leichtes Geöle immer noch nicht im Griff und dachte ich könnt mich dem Problem in diesen Zeiten mal wieder entspannt widmen. Simmering wurde schon zweimal ohne Erfolg getauscht. Nockenwellendeckel ist ebenfalls abgedichtet, Entlüftungsschlauch wurde gewechselt und die unteren Schrauben des Schildes sind es halt auch nicht.
Dietmar
P.S.: bei SD gibts die Lagerschilde ja mit unterschiedlichen Maßen. Wieso? verschleißen die?

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: Sa 2. Mai 2020, 17:30
von Dottore G.
Sind die Schrauben vom Schild eingeklebt
Und ist der Nockenwellendeckel wirklich dicht.
Ist es auch Motoröl und kein Getriebeöl?
Ich frag nur weil das wirbelt da ganz schön rum
zwischen Motor und Getriebe.
Eigendlich hast du ja alles schon gemacht.

Gruß von Dieter.

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: Sa 2. Mai 2020, 17:36
von Ludentoni
Was ist mit der Papierdichtung des Lagerschildes?

Druckprüfung des Gehäuses gemacht wegen Kontrolle auf Lunker oder Riss?

Die Schilde gibts in unterschiedliche Maßen, da die Wellen beim schleifen nun mal nicht dicker werden... ;)

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: So 3. Mai 2020, 11:08
von diemo
Moin,
ich bin gerade noch in einem "Entscheidungsfindungsprozess" ob ich den Motor ein drittes mal aufmache. War eigentlich gewillt in den sauren Apfel zubeißen und sie in die Werkstatt zu geben. Termin krieg ich erst für den Winter.
Die Dichtung hab ich beim letzten mal nicht geprüft. Für mich sah das so aus, als ob das Öl aus dem Simmering kommt.
Wenn ich den Motor zum dritten mal öffne, wäre also erstmal eine Druckprüfung angesagt. Gibt es da was besonderes zu beachten?
und sollte es das Lager(schild) sein, wie bekomme ich raus, welche der Größen für mich richtig ist?
Ist beim Ausbau des Schildes die Kurbellwelle irgendwie zu sichern? immerhin ist sie dann ja hinten nicht mehr gelagert.
Dietmar

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: So 3. Mai 2020, 13:58
von Ludentoni
Motor raus kennst du ja. Kupplung ab, den Motor mit Bremsenreiniger an den zu prüfenden Stellen säubern. Dann mit Druck beaufschlagen. Seite 55 im PDF (Link), das funktioniert seit über 40 Jahren schon:

https://guzzitek.org/d/ma_d/1000/1000SP ... ier(D).pdf

Wenn dein Motor die originale und noch nicht nachgeschliffene Kurbelwelle hat brauchst du das Nullmaßlagerschild:

https://hmb-guzzi.de/Hauptlager-hinten-CNC-Standardmass

Zum ausbauen das Schild mit Schrauben vorsichtig abdrücken. Die Welle ist ja noch im vorderen Schild gelagert und der Steuerkram hängt ja vorne auch noch dran.

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: So 3. Mai 2020, 14:55
von Dottore G.
Warum soll das Schild denn neu?
Simmerring und Dichtung frisch und gut.
Und wenn der Simmerring gerade neu ist würde ich den auch noch lassen.Drück den Motor erst mal vorsichtig ab,nicht das dir da alle Sichtungen Fratze gehen und es die Simmerringe rausrückt.

Gruß von Dieter.

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: So 3. Mai 2020, 16:40
von diemo
wow, das ist mal ein schickes Hauptlager! Auch wenns fast das doppelte des Originals kostet.
Tauschen würd ich es nur, falls die Druckprüfung einen Defekt zeigt.
Gibt es einen Richtwert für den Druck den man dem Motor zumuten kann? oder pures Fingerspitzengefühl?
Dietmar
ihr seid mal wieder grandios! :danke:

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: So 3. Mai 2020, 17:48
von Ludentoni
Alles abdichten und dann leichten Überdruck um im Wassser Blasen auszumachen. Nicht zu viel Druck, sonst drückts die Simmerringe raus, im WHB wird ja auch darauf hingewiesen den KW Siri festzuhalten.

Und dann wird man ja sehen ob die Dichtung ne Macke hat, das Schild, oder der Block einen Riss oder Lunker. Wenn du das in die Werkstatt gibst wird das u.U. ein sehr teurer Spaß...

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: So 3. Mai 2020, 17:54
von werner
Abdrücken vermutlich mit Druckluft. Wie viel Bar dürfen es denn sein..? :kratz:

-w-

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: So 3. Mai 2020, 19:48
von Ludentoni
werner hat geschrieben:Abdrücken vermutlich mit Druckluft. Wie viel Bar dürfen es denn sein..? :kratz:

-w-
Wozu verlinke ich das WHB wenn ihr das eh nicht lest? ;) Das ist kein Reifen der aufgepumpt wird, es soll leichter Überdruck erzeugt werden...

Hier noch mal aus einem neueren Handbuch:

KONTROLLE ÖLVERLUST VON MOTORKURBELGEHÄUSE (SEITE SCHWUNGRADFLANSCH)

Im Falle eines eventuellen Ölverlustes vom hinteren Motorkurbelgehäuse (Bereich Schwungrad), muß kontrolliert werden:
■ ob der Dichtring auf dem Flansch schwungradseitig beschädigt ist;
■ ob das Gehäuse möglicherweise Gußblasen aufweist. Um dies zu kontrollieren, Motor mit der Schwungradseite
nach oben auf eine Werkbank stellen, nachdem das Schwungrad von der Motorwelle abmontiert wurde.
■ oberen Teil des Gehäuses mit Wasser füllen;
■ durch das Entlüftungsrohr mit Druckluft Gehäuse aufblasen (mit geringem Druck, um das Verstellen der Ölabdichtung zu vermeiden),
Dichtungsring mit zwei Fingern festhalten;
■ sollte das Gehäuse porös sein, so müssen Blasen aufsteigen. In diesem Fall mit geeignetem handelsüblichen Mastix beheben.

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: So 3. Mai 2020, 19:55
von diemo
Ludentoni hat geschrieben:
werner hat geschrieben:Abdrücken vermutlich mit Druckluft. Wie viel Bar dürfen es denn sein..? :kratz:

-w-
Wozu verlinke ich das WHB wenn ihr das eh nicht lest? ;) Das ist kein Reifen der aufgepumpt wird, es soll leichter Überdruck erzeugt werden...

Hier noch mal aus einem neueren Handbuch:

KONTROLLE ÖLVERLUST VON MOTORKURBELGEHÄUSE (SEITE SCHWUNGRADFLANSCH)

Im Falle eines eventuellen Ölverlustes vom hinteren Motorkurbelgehäuse (Bereich Schwungrad), muß kontrolliert werden:
■ ob der Dichtring auf dem Flansch schwungradseitig beschädigt ist;
■ ob das Gehäuse möglicherweise Gußblasen aufweist. Um dies zu kontrollieren, Motor mit der Schwungradseite
nach oben auf eine Werkbank stellen, nachdem das Schwungrad von der Motorwelle abmontiert wurde.
■ oberen Teil des Gehäuses mit Wasser füllen;
■ durch das Entlüftungsrohr mit Druckluft Gehäuse aufblasen (mit geringem Druck, um das Verstellen der Ölabdichtung zu vermeiden),
Dichtungsring mit zwei Fingern festhalten;
■ sollte das Gehäuse porös sein, so müssen Blasen aufsteigen. In diesem Fall mit geeignetem handelsüblichen Mastix beheben.
der werner ist halt einer von der schnellen Sorte. Gewähre ihm Gnade. :lol:

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: So 7. Jun 2020, 16:33
von diemo
So, ich bin soeben 230 km gefahren und sie ist dicht!
Wollte sie eigentlich in die Werkstatt geben und machen lassen, aber nachdem mir der nächstmögliche Termin für den kommenden Winter in Aussicht gestellt wurde hab ich selbst nochmal Hand angelegt.
Sie hat nun das volle Programm bekommen: neuer Simmering, neue Dichtung für Kurbelgehäuseentlüftung, Nockenwellendeckel nochmal neu abgedichtet, neue Dichtung Lagerschild und ich habe mir das schicke Lagerschild gegönnt, auch wenn es vielleicht nicht nötig getan hätte.
Also nochmal besten Dank für eure Tipps und eure Hilfe :anbet: :danke:
Dietmar
P.S.: meine beiden unteren Schrauben des Lagerschildes gehen übrigens definitv nicht durch. Die Gewindebohrungen sind genauso dicht wie die der anderen Schrauben.

Re: Kurbelwellenlager

Verfasst: Mo 8. Jun 2020, 04:53
von Schattenparker
diemo hat geschrieben:So, ich bin soeben 230 km gefahren und sie ist dicht!
Dietmar
P.S.: meine beiden unteren Schrauben des Lagerschildes gehen übrigens definitv nicht durch. Die Gewindebohrungen sind genauso dicht wie die der anderen Schrauben.
:-) Ja, bei den neueren Gehäusen (stabiler) sind die nicht mehr durchgängig! :-D