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Alternative zum klassischen Kardan ?

Verfasst: Sa 16. Jul 2011, 16:17
von bobber
Hallo Gemeinde,
ich muss auch mal wieder nach einer laengeren Reise mit der V11 von Budapest nach Kroatien - Istrien, Cres, KrK und Co. War ziemlich geil dieses Mal und knapp 2.000 KM abgespult. Wer mal die Inseln besucht sollte etwas acht geben bei angasen.. die Strassen sind zum teil fast schon glatt, driften bei forcierter Fahrweise ist die Regel. Nun, bis auf nen Platten (Eine Dorne) den ich mir am Winnetou Nationalpark eingefahren hab, gab es wie immer keine Zwischenfaelle!
Ich will hier aber nicht ueber meinen Trip berichten, sonder mal ganz konkret fragen, ob sich schon mal jemand mit dem Umbau des Kardans in eine homokintische, sprich Kugel,- oder Tripodgelenkloesung beschaeftigt oder geforscht hat. Ich habe an meiner Rosso die Zugstrebe ungebaut und Askubal-Gelenke verbaut, das heisst, Geraeusche werden viel effektiver uebertragen als bei der originalen Stange mit Silent-Lagern. Der leicht eckige Rundlauf (durch die unterschiedlichen Winkelgeschwindgigkeiten bei Standard Kardan) koennten so komplett vermieden werden und sicher ist das ganzen dann auch verschleissfrei. Was vermutlich sein muesste sind Manschetten zwecks Fett-Dauerfuellung, aber wenn die Gelenke klein sind waere das ueberhaupt kein Problem !

Hier ist mal ein Link im Wiki auf dem das nochmal beschrieben ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Homokinetisches_Gelenk

Um bei einem Wellen- oder Gelenkbauer mal anzufragen muesste man die exakten Masse der V11 Welle haben (alle Masse). Ich hab leider nur eine Zeichnung gefunden, auf der die Masse nur zum Teil aufgefuehrt sind.

Naja, ist natuerlich wie immer nur eine Idee, aber wenn so eine Abtriebswelle beim Auto i.d.R. 100TKM oder laenger bei deutlich hoeherer Beanspruchung haelt (Lenkung inkl.) dann sollte das bei der Guzzi mit rel. geringem Beugewinkel ewig halten !

Gruesse in die Heimat - Bobber :-)

Re: Alternative zum klassischen Kardan ?

Verfasst: Sa 16. Jul 2011, 17:04
von Ludentoni
Norbert Kienzler , NOKI, hat sowas mit ner Welle und Löbrogelenken damals mitte der 80er Jahre schon realisiert.

Würde es funktionieren, hätte BMW oder nen anderer Hersteller es auch schon gebaut...

Bild

Re: Alternative zum klassischen Kardan ?

Verfasst: Sa 16. Jul 2011, 17:42
von bobber
Ich denke nicht, dass eine solche Loesung eine technisch nur schwer loesbare Aufgabe ist, und an der Uebertragung des entsprechenden Drehmoments kann es m.e. auch nicht liegen.
Der primaere Grund wird vermutlich in den Fertigunskosten liegen (eine BMW ist ja bereits teuer genug). Ein simples Kreuzgelenk ist sicher deutlich billiger in der Fertigung als ein Kugelgelenk. Ein anderer, bei der V11 nicht wirklich tragischer Umstand, duerfte die etwas schwerere Welle sein. Allerdings koennten die Masse bei entsprechend (notwendig) groesserer Dimensionierung ein Problem bereiten (auch bei BMW da innenlaufend), aber auch da bin ich der Ansicht dass ein Kugelgelenk nicht groesser baut als ein Kreuz.

Danke fuer das Bild, das sieht doch recht schlank aus bei der Noki Guzzi.... hats denn dort funktioniert ?

Re: Alternative zum klassischen Kardan ?

Verfasst: Sa 16. Jul 2011, 19:47
von guzzipapa
Bei dem geringen Winkel, in dem das Kreuzgelenk in der V 11 läuft, ist da kein ernsthafter Unterschied zwischen normalem Kreuzgelenk und Gleichlaufgelenk.

Bei der Guzzi auf dem Bild ist das etwas anders. Die hat eine Schwinge wie im Tonti Rahmen und sieht noch dazu höhergestellt aus. Da läuft des Gelenk am Getriebeausgang dann in einem deutlch größeren Winkel. Serienmäßig ist da aus diesem Grund schon ein Doppelglenk (=Weitwinkel) drinnen. Deshalb kann es da sinnvoll sein ein hochwertiges Gelenk zu verbauen. Das ist dann stabiler und technisch die elegantere Lösung.

Wäre interessant, wieviel größer und schwerer so ein Gelenk mit gleicher Belastbarkeit wie das normale Kreuzgelenk sein würde. Ich denke, dass da auch ein Grund ist, warum so etwas nicht in Serie verbaut wird.

Gottfried

Re: Alternative zum klassischen Kardan ?

Verfasst: So 17. Jul 2011, 09:03
von da Huber ises
Darum ist die Markierung auf der Antriebswelle.Die inneren Gelenkköpfe müssen gleich stehen der Winkelunterschied wird durch das 2. Gelenk perfekt ausgeglichen, Die Achsen sind von an und Abtrieb sind obwohl versetzt Parallel.

Ich muss das Motorrad heraussuchen, muss ca1987 gewesen sein in welcher der Umbau auf ein Gleichlaufgelenk beschrieben wird.

Das Deutsche Museum München hatte 2 Anschauungsobjekte wo die Änderung der Winkelgeschwindigkeit beim abknicken eines Kreuzgelenkes beschrieben wurden. Beide sind in den letzten Jahren verschwunden