Standgaseinstellung

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Dr. Bombe
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Standgaseinstellung

Beitrag von Dr. Bombe »

Hallo,

nachdem ich meine Elfe nun 700km hier durchs Ländle getrieben habe, kommt es hin und wieder zu starken Standgasdrehzahlabweichungen. Bei sonnigem Wetter liegt das Standgas bei 1000-1100 rpm. Sobald es bedeckt ist, sinkt die Standgasdrehzahl auf etwa 800-900 Umdrehungen. Sobald es zu Regen kommt, geht sie teilweise noch darunter.... Ich habe mir erstmal das Wartungsbuch der Elfe angesehen und musste feststellen, dass beide Drosselklappenaggregate einzelne Standgasschrauben haben. Daher liegt die Vermutung nahe, dass eine Synchronisation erfolgen muss, wenn das Standgas eingestellt wird. Ist dem so?

Ich habe hier mal gesucht und nicht allzuviel dazu gefunden... oder ich stelle mich zu doof an... Wo messe ich denn bei der Elfe den Unterdruck und reichen dazu die normalen Instrumente aus oder erfordert die Elfe irgendein Spezialwekzeug? So nach Pi mal Daumen mag ich das nicht einstellen, ist ja schließlich auch ungesund wenn die Pötte unterschiedliches Standgas haben...

Ich würde mich sehr freuen wenn mir jemand weiterhelfen kann. Ich weiss leider nicht wo der plötzliche Verlust des Standgases herrührt, aber fahren tut sie super, und wenn ich das Gas mit hand im Stand erhöhe, läuft sie auch super vor sich hin... Habe schon Bedenken, dass mir da jemand dran rumgefummelt hat als sie neulich abends inner Stadt geparkt war...



LG René
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lucky
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von lucky »

Gib doch mal Drosselklappenpoti bei der Suche ein..... :mrgreen:
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DiLo
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von DiLo »

Ich mag hier keine neue Diskussionsrunde zum Syncen und Einstellen anzetteln. Aber soviel vorweg:
-Boehm Uhren oder den Tante Luis Lizenzbau funktioniern, Carbtune funktioniert besser. Schlauchwaage ist am genauesten.
-Multimeter im Messbereich 0-600mV

Unterdruk: dazu die 2 Schrauben kurz vorm Zylinder ausdrehen und Schrauben mit Bohrung eindrehen, Schläuche anschliessen.

Damit kann´s losgehen.
Kannst Dir auch noch ´n OBG-Kabel organisieren und die Guzzidiag vom Beard.

http://www.v11sport.de/forum/viewtopic. ... iag#p59934
http://www.v11sport.de/forum/viewtopic.php?f=11&t=3593

Die Anschlagschrauben, dafür musst Du nicht syncen, da das Gestänge schon passt. Die Bypassschrauben, dafür brauchst Du die Uhren.
Aber vorsicht. Nicht einfach drauf los drehen. Da ist die Elfe ein Sensibelchen. Deine hohen Abweichungen im Standgas in Abhängigkeit zur Temperatur kann ich mir grad nicht erklären. Vlt. hat jemand ähnliche Erfahrung?

Gruß, Dirk
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Jens.V11
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von Jens.V11 »

...na das ging ja lange gut ohne Hand an eine Guzzi zu legen :?
Denk dran was man über "das größte Übel" von Guzzis erzählt :!:

Meines Wssens hat Roland die vor nicht all zu langer Zeit erst synchronisiert...
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roland.k
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von roland.k »

Hi Dr. Bombe,

Du kannst natürlich den sauber eingestellten Motor an den Co-Schrauben verstellen, in der Hoffnung dass er besser läuft :oops:

An der linken Drosselklappe ist außenliegend eine kleine Madenschraube. Schau mal nach, ob die Schraube am Anschlag anliegt. Falls nein, dreh hier die Madenschraube etwas rein, so dass sich das Standgas auf ~ 1100 U/Min erhöht.

Grüße
Roland
Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit ! :kuh:
Dr. Bombe
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von Dr. Bombe »

Hallo Leute,

ich weiss das Roland die Maschine erst sehr sauber eingestellt hat. Sie läuft auch wirklich wunderbar und das Problem stellte sich erst ein, als ich meine Perle abends aus Osnabrück abholte und die Maschine dort ca 40min unbewacht stand. Ich habe die Vermutung, dass irgendein Spinner da rumgefummelt hat. Direkt als ich mit ihr zurück gefahren bin, hatte sie schon zu niedriges Standgas...

An der Madenschraube habe ich gerade nachgesehen, diese berührt den Drosselklappenschieber nicht. Also werde ich die Guzzi mal warmfahren und die Madenschraube dann etwas reindrehen.

Meine Frage war aber an sich eine andere, und zwar, um mich genauer auszudrücken:

Muss das Standgas an jedem Drosselklappenaggregat (links und rechts) einzeln eingestellt werden, oder stelle ich das nur mit der Madenschraube am linken Aggregat ein? Soweit ich das gesehen habe, geht von dort aus eine Gestänge an das rechte Aggregat. Ein Schrauber hier (Piaggio und ehemals auch Guzziwerkstatt) meinte, das sei nicht wie bei herkömmlichen Systemen damit getan einfach die Schraube etwas reinzudrehen.

Da die Maschine ansonsten besser läuft (und vor allem runder) als alles andere V2-mäßige im 1000ccm Bereich was ich je gefahren habe, möchte ich mir die tolle EInstellung nicht versauen. Mit den Einstellungen an der Guzzi wollte ich mich an sich auch gerne im Winter befassen wenn Zeit ist und man eh nicht fahren kann... dann kann man sich bei der Inspektion das ganze System ja mal ansehen....
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von Dr. Bombe »

Im Handbuch steht dazu folgendes (und das macht mich stutzig):

Zum Einstellen des Leerlaufs betätige man die Schrauben <<A>>, die sich an den beiden Drosselklappenkörpern befinden. Dabei ist der dafür vorgesehene Vakuummesser zu verwenden.


Das macht mich stutzig. Wieso braucht man um das Standgas zu erhöhen einen Vakuummesser? Normalerweise ist die Maschine synchronisiert und ich erhöhe das Standgas mit der Standgasschraube (so kenne ich es bisher). Und wieso wird hier von Schrauben im Plural gesprochen. Mir bekannte Systeme haben nur eine Schraube die über eine Mechanik auf alle Drosselklappenkörper wirken...

Daher wollte ich gerne wissen, ob jeder Zylinder mit einer eigenen Standgassschraube eingestellt wird und ich dann zwangsläufig um gleiches Standgas auf beiden Zylindern zu haben auch mit einem Vakuummesser jedes Drosselklappenaggregat gleich einstellen muss...
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DiLo
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von DiLo »

Ich hatte es eigentlich schon geschriebe und die Links gesetzt:

Wenn die Drosselklappenstange komplett demontiert war oder Dir ein Heini dran rumgespielt hat, dann brauchst Du eine Grundeinstellung.
Vorsicht! Es gibt die Anschlagschrauben (Madenschrauben) und die Bypassschrauben (Schlitzschrauben im Drosselklappenkörper)
Luigis Handbuch ist schön und bebildert, aber leider unzulänglich übersetzt. Deswegen gibt es auch einige schlecht eingestellte Elfen ...
DAS STANDGAS WIRD ÜBER DIE BYPASSSCHRAUBEN EINGESTELLT ! Aber die Drosselklappen müssen hierfür Syncron stehen (3.6° Drosselklappenstellung bzw. 3.8° je nach Modell. Das entspricht 450-550mV am Poti gemessen)

1. Stange aushängen.
2. Rechte Kloppe mit Madenschraube auf 550mV am Poti gemessen einstellen.
3. Linke Klappe mit ca. gleichen Umdrehungen Einstellen.
4. Boehm-Uhren anschliessen.
5. Bypass-Schrauben ganz reindrehen.
6. Guzzi starten, läuft dann mehr schlecht als recht bei ca. 800 U/min
7. Über Madenschrauben und Boehm-Uhren (auf gute Daempfung achten) syncronisieren
8. Bypass-Schrauben rechts und links gleichmässig rausdrehen mit Blick auf die Uhren und auf ca. 1100 U/Min einstellen
9. Drosselklappengestänge einhängen und immer schauen, ob die Uhren noch schön synchron sind, ansonsten mit der großen Plastikschrauben synchronisieren.
10. Wenn Du jetzt auf 4000 U/min hochdrehst, dann dürfte kein allzu grosser Druckunterschied mehr da sein, ansonsten nachjustieren über große Plastikschraube
11. Wenn Du jetzt wieder im Standgas bist und wieder leichte Unterschiede sind, Dann über die linke Bypassschraube nachjustieren.

Die Logik sagt jetzt, dass Du eine der beiden Anschlagschrauben zwecks Gewichtsersparnis ausbauen könntest und in die Werkzeugkiste legen, da die Drosselklappen über die Verbindungsstange zusammen hängen. Aber nochmal: über die Madenschschrauben das standgas einzustellen ist eine Lösung für "on the road". In Deinem Falle: Dreh die Anschlagschraube ein wenig weiter rein, die momentan nicht anliegt. Dann kannst Du sie später einfach wieder rausdrehen, ohne dass sich an der Synchronisierung etwas geändert hat.

Ist ein wenig ein Iterationsverfahren, aber für den geübten in ein paar Minuten erledigt.

Gruß, Dirk
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roland.k
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von roland.k »

Hi,

wenn die Mschine gut läuft nur das Standgas Probleme macht, hat auch keiner an der großen Schraube gedreht!
Ist die Maschine nicht mehr synchron, dann merkt man das beim Fahren durch Ruckeln, Aussetzer ...

Dreh die Madenschraube etwas rein und prüfe, ob das Standgas dann passt. Ich gehe davon aus, da diese Schraube eigentlich etwas rein gehört und ich das wohl beim Synchronisieren .... äh ja, oder so, vergessen haben :hammer:

Grüße

Roland
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biesel
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von biesel »

Aus meiner "V11 Vergangenheit" meine ich mich erinnern zu können, dass jedes Drosselklappengehäuse eine Madenschraube hat. Oft wird aber nur eine als Anschlag benutzt. Besser wäre es beide einzustellen, ohne das sich die Sychroneinstelllung im Leerlauf verstellt.
Gruß Jan, Schuby, S-H
-1992-2002: 1000S 2.Serie
-2002-2004: V11 Le Mans "Grigio Titanium"
-2004-2011: V11 Le Mans "Rosso Corsa" (EZ 10/2003) MAB Auspuff, Doppelzündung/Brennraum- u. Rechneroptimierung (DÄS), hydraul. Federvorspannung
-2008-2011: "950S"
-2011: Griso 8V, schwarz
Dr. Bombe
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von Dr. Bombe »

Hi nochmal.

@DiLo: Ich habe deine verlinkten Freds durchgelesen und werde mich um die Diagnose und das damit verbundene OBD-Kabel mit Umsetzer mal kümmern. Mir ging es primär nur im die eine Madenschraube, also ob eine Standgaserhöhung damit ausreicht oder noch mehr erforderlich ist. Über weitere Einstellungen werde ich mich nochmal genauer informieren. Aber ganz herzlichen Dank für die genaue Anleitung. Im Herbst-Winter werde ich mir die Drosselklappenkörper mal genauestens ansehen und dann auch verstehen welche Schraube welche Wirkung erzielt. Ein Werkstatthandbuch habe ich leider nicht, nur das kleine rote Benutzerhandbuch von MG. In dem steht aber nix genau drin, daher hier meine nervige Fragerei...

@Roland: Die Madenschraube berührt den Anschlag in der Tat nicht, scheint aber auch verstellt worden zu sein, da der Innensechskant etwas angefummelt aussieht und kleiner kerben hat, als hätte jemand mit einer Messerklinge drin herum geprokelt. Die waren bei Kauf definitiv nicht vorhanden, da hattest Du mir die Schraube ja noch gezeigt und der DiLo mich davor gewarnt an der großen Kunststoffschraube zu drehen ^^. Ich vermute mal, dass sich da jemand einen Spaß erlauben wollte... Ich hoffe nur der Rest ist nicht verstellt, da die Kunststoffschraube ja nun wirklich leichter zu bewegen ist als die versteckte Madenschraube...

Ansonsten läuft sie wirklich prima. Kein Ruckeln und keine Probleme, zieht sauber durch, dreht sauber hoch und zickt keineswegs... daher hat mich das Ganze ja auch sehr gewundert... Ich fahre sie gleich mal ausgiebig warm und drehe die Madenschraube langsam etwas rein. Ich hoffe dann passt es wieder. Über die restlichen Einstellungen werde ich mich noch genauer informieren.


Dazu noch eine Frage: Wie kommt man an ein Werkstatthandbuch oder eine Reparaturanleitung? Damit ich hier nicht immer alle nerven muss... Bei uns inner Buchhandlung konnten sie mir keine geben und online habe ich auch nix gefunden, auch nicht inner Bucht....
Dr. Bombe
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von Dr. Bombe »

Scheisse, ich habe gerade alles mal genau betrachtet und den Tank abgenommen... Da hat sich jemand wirklich dran ausgelassen... Die Kontermuttern auf dem Gestänge welches die Betätigung zwischen beiden Drosselklappen herstellt sind um ca 90°verdreht gegenüber den gelben Farbmarkierungen und das weisse große Einstellrad um ca 20°...

Ich denke ich kann die kleine damit dann komplett neu einstellen.... Also die Tage nach Vaddern fahren, die Synchronuhren ran und loslegen....
wigg
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von wigg »

Dr. Bombe hat geschrieben:Scheisse, ich habe gerade alles mal genau betrachtet und den Tank abgenommen... Da hat sich jemand wirklich dran ausgelassen... Die Kontermuttern auf dem Gestänge welches die Betätigung zwischen beiden Drosselklappen herstellt sind um ca 90°verdreht gegenüber den gelben Farbmarkierungen und das weisse große Einstellrad um ca 20°...

Ich denke ich kann die kleine damit dann komplett neu einstellen.... Also die Tage nach Vaddern fahren, die Synchronuhren ran und loslegen....
...in Osnabrück rennen also irgendwelche Hobbyschrauber rum, nehmen mal eben den Tank ab und schrauben in tiefer Nacht an V11en rum - was es alles gibt :hammer: - btw. Kompliment, Du scheinst, Deiner Masse an Einträgen nach, die hier in kürzester Zeit aufgelaufen sind, ja ein großer Schrauber zu sein. Kann ich leider nicht mitreden, hab leider keine Zeit dazu...muß fahren. :guzzeln:
Dr. Bombe
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von Dr. Bombe »

Naja den Tank muss man dazu ja nich abnehmen. Es sind alle Schrauben von aussen zugänglich ausser die Bypassschrauben wenn ich das richtig verstanden habe. Aber die aussen liegenden sind auch alle leicht verstellt und das kann nunmal nicht durch den normalen Fahrbetrieb kommen. Die kleine Madenschraube sieht schon angefummelt aus, bei allen anderen ist ja wie gesagt die Markierung verdreht und das war bei Kauf ganz sicher nicht so. Auch das Standgas war bei Kauf perfekt.... Aber in jeder Stadt sammeln sich abends Idioten wie ich es kenne... Da wird dann bei den Rollern der Kerzenstecker abgezogen und sich kaputtgelacht wenn das Mädel das arme Teil nicht mehr innen Gang bekommt und bei Moppeds wird in der Regel der Kill reingedrückt. Das jemand anne Vergaser fummelt hatte ich auch noch nie, aber anscheinend gibts das auch... naja bei der Blade konnte man ja kaum fummeln...

Was das Schrauben angeht, naja ich mache was ich kann eben selber und tausche auch schonmal Kurbelwellen, Pleuel, Kolben etc... meine vielen Beiträge hier sind aber mehr dem Interesse an der Gemeinschaft und vor allem erstmal dem Kennenlernen des Bikes zuzuschreiben.

Ich habe bisher nur an Japanern geschraubt und da ist das eine oder andere schon anders als anner Guzzi. Daher stellte mich die Verstellung der Drosselklappenkörper mit der seltsamen Bedienungsanleitung vor einen solchen Komplex schwer überwindbarer Problemstellungen. Beim Japaner ist das Ganze meist so aufgebaut, dass man die Drosselklappen synchronisiert, das Standgas mit der Standgasschraube einstellt und hinterher nochmal den Synchronlauf testet. Mehr ist es dort im Allgemeinen nicht, daher wunderte ich mich hier über Bypass, Standgas ohne dass Standgasschrauben irgendwo mechanisch einwirken und so nen Kram. Hier haben aber Leute richtig Ahnung von den Guzzis und daher frage ich nochmal nach. Ich wünsche mir irgendwann auch mal so ein Sepzialist zu sein und begeistere mich einfach für die Technik.


LG René
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roland.k
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von roland.k »

Hi,

hol Dir einen Satz Böhm-Uhren und hang die dran. Alles andere ist Kaffeesatzlesen ...

Grüße

Roland
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DiLo
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von DiLo »

roland.k hat geschrieben: hol Dir einen Satz Böhm-Uhren und hang die dran. Alles andere ist Kaffeesatzlesen ...
:mrgreen:
Ich würd nen (....) auf die Markierungen geben. Die wurden mal von MG oder vom Händler vor Auslieferung angebracht. Spätestens nach der ersten (vernünftigen) Inspektion stimmen die Markierungen nicht mehr 100% überein. Zunächst ist das ein Siegel, dass nichts verändert wurde und danach eine Prüfmöglichkeit, ob sich der Freundliche wirklich bemüht hatte.
Mach´s wie Roland und ich gesagt haben: Dreh die Madenschraube, welche nicht anliegt, soweit rein, bis Dein Standgas passt. Das ist dann nichts weiter, als die mechanische Anhebung am Lenker. Den Rest macht die ECU.

Wer läuft nachts mit nem 3er Inbus durch die Stadt und verdreht Einstellungen. Sehr suspekt. Und die Madenschrauben nudeln nach ein paar mal justieren ein wenig aus. die sind nämlich recht schwergängig. Deswegen soll man i.d.R. auch über die Linke nachjustieren, weil man da leichter ran kommt.

Die ganze Einstellerei ist ein wenig Glaubenssache. Die Guzzi läuft auch noch passabel, wenn alles nicht so recht zusammen passt. Aber in diesem Falle bin ich halt ein gläubiger Mensch :amen:

Bypass: kommt man von aussen ran. und zwar von UNTEN.
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von Dr. Bombe »

Okay, ich habe den Bypass leider suchen müssen, da ich kein Werkstatthandbuch habe :trau1: (noch nicht, sofern denn eines erhältlich ist). Aber wir haben sie gefunden (Papa und ich^^) :-)

Aber ich bin die 100km zu meinen Eltern gefahren und habe mal die Böhm-Uhren meines Vaters benutzt nachdem ich einen M6 Adapter gedreht habe. Es stellte sich eine starke Unterdruckdifferenz heraus :o . Mit meinem Vater zusammen habe ich dann die Einstellung vorgenommen, wie von Dir beschrieben :anbet: . Nun läuft alles wieder toll :gaas: . Die weiße Einstellschraube an der Drosselklappenstange musste um 5!!!!!!!! Umdrehungen verstellt werden. Die Madenschraube liegt nun nicht am Anschlag an und die Elfe hält Standgas als hätte sie noch nie etwas anderes getan :clap: . Genau 1100rpm und die Drehzahlmessernadel schwankt kein bisschen mehr. Nach 100km Heimweg immernoch alles toll :clap: .

Weil wir die Differenz erst nicht glauben konnten :shock: , haben wir die Unterdruckuhren mit einem Pneumatikzylinder auf Funktion getestet. Beide Uhren an ein T-Stück und mit einem kleinen Pneumatikzylinder Unterdruck erzeugt. Da beide Uhren absolut synchron anzeigten, mussten wir die Differenz dann so hinnehmen :kratz: .

Dass mir da jemand dran rumgespielt hat muss ja nun zwangsläufig so sein, wie ich es sehe. Ich war da nicht bei und meine Frau macht das auch nicht. Zudem war bei Kauf ja alles perfekt und weitere 700km danach auch noch. Da sich diese Schrauben (wirklich nicht leichtgängig) wohl kaum von selbst verstellen, gehe ich mal von Fremdeinwirkung aus :peitsche: . Bei Kauf hielt die Hübsche immer permanent ihre 1100 rpm.... Wie soll denn sonst auf einmal so eine Differenz auftreten :?:


Naja aber zu guter letzt habe ich mich direkt vor meiner Garage noch mit der Elfe langgelegt :crazy: . Bin beim Absteigen von der laufenden Ente mit dem Fuß abgeknickt, dieser ist nun ordentlich blau :trau1: . Meine Elfe landete zum Glück auf einem Altpapierkarton, sodass es nur zu einer kleinen Schramme am rechten Endpott kam. Das einzige was mich beunruhigt ist, dass die Elfe beim Abschalten schon die Öldrucklampe am aufleuchten hatte :baby: ... ich musste erstmal selbst wieder auf die Beine kommen, sodass die Elfe etwa 5 Sekunden auf der Seite lag und lief :evil: ... Hoffe, dass die Lager mir diesen Öldrucklosen Betrieb verzeihen.... So eine Scheisse.... Vor allem habe ich mich noch nie sowas von blöde langgemacht... BEIM ABSTEIGEN VOR MEINER EIGENEN GARAGE!


Nun denn, erstmal herzlichen Dank für all die Tipps hier. Das hat mir sehr weitergeholfen. Wenn einer ne ISBN für ein Werkstatthandbuch der V11 hat, wäre ich sehr dankbar wenn er dieses posten würde. Ich würde mir gerne eines holen um diese Suchereien einzuschränken und hier nicht immer den DiLo und Roland zu nerven mit meiner Fragerei ^^
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motoguzznix
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von motoguzznix »

Hallo

Wenn jemand Sabotage machen will an einem Moped, dann bietet sich die weiße Synchronisierschraube auch an dazu. Wer hat schon einen Inbus für die Madenschraube mit. Auch auf die Bypasse kommt sicher keinr, der ncht das WHB daneben hat. Lade dir eins runter aus dem Netz, gibt es ja alles.

Wegen 5 Sekunden bei Leerlauf ohne Öldruck würde ich mir keine Sorgen machen, so schnell wird eine Guzzi nicht kaputt.
MfG Ernst
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von Dr. Bombe »

Ja ich habe eben mit meinem Vermieter drüber gesprochen, der meinte so ungewöhnlich ist das gar nicht. Dem haben sie schon 2 mal innerhalb von 3 Jahren das Auto ausgeraubt. EInmal nen Reifen zerstochen und Bauschaum im Auspuff hat es hier direkt vor der Türe auch schonmal gegeben. Man muss dazu sagen, dass hier aber auch eine Schule für schwer erziehbare Kinder direkt um die Ecke ist. Da sind auch Jugendliche bei die dann schon 16 sind und dementsprechen auch auf solche Gedanken kommen können.

Er meinte das kann selbst am hellichten Tage passieren, daher besser immer einschließen... Unser Vermieter fährt einen alten Astra und lässt diesen mittlerweile immer offen stehen weil er keine Lust mehr auf zerschlagene Scheiben hat wenn denen das gammelige Radio gefällt.... Ich bin jetzt schon etwas schockiert, erklärt aber auch das defekte Faltdach über Nacht bei unserem Seicento... dabei leben wir eigentlich auf einem friedlichen, kleinen, verträumten Dorf.... (naja bin ja auch erst hier hin gezogen).

Als ich 16 war hatte mein Kumpel ne GS125 und ich ne frisierte 65ccm Simson. Damals haben sie uns in Minden abends vorm Mc Donalds die Standgasschraube seiner GS geklaut... da haben wir auch doof geguckt...
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DiLo
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von DiLo »

Saubande ! Sperr se weg. In den Vogesen übrigens (und das geht bitte nicht gegen die Franzosen) nehmen wir i.d.R. nur Übernachtungsmöglichkeiten mit Garage....
Selbst in unseren ruhigen Wohngegend hier kommt se immer in die Garage. Aber eher wegen an die Felgen pissender Halbdackel. Einem bin ich mal hinterher und hab vor seinem WoMo ausgepackt. Mann, hat der sich aufgeregt :mrgreen: Heute sind wir gute Nachbarn und seinen Hund mag ich auch :-)
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von diemo »

uiuiui, glücklich wer in Berlin wohnt. Hier steht meine Elfe seit über einem Jahr mangels Garage auf dem Bürgersteig rum. Das einzige was sie ab und an kriegt sind wohlwollende Blicke. ... und abgefackelt werden hier nachts nur Autos von irgendwelchen Volldeppen. Hoffe nicht, dass dieser Autonomensport mal auf Motorräder übergreift.
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von Dr. Bombe »

Lol, ja das ist Mist.

In den Vogesen wurde ein Arbeitskollege meines Vaters mal beim Campen ausgeraubt. Die haben denen so ne Kartusche mit Betäubungsgas ins Zelt geworfen und wirklich alles was irgendwie Geld wert war geklaut. Zum Glück waren die Diebe aber noch so "freundlich" die Pässe und leeren Geldbörsen mit Karten und allem wieder ins Zelt zu werfen. Die beiden haben aber bis Nachmittags geschlafen von ihrer Dröhnung und dann kam das buchstäblich böse erwachen....
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von DiLo »

Da haben wir noch einen hier im Forum, der schon mal bis Mittag geschlafen hat ....
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von roland.k »

diemo hat geschrieben:uiuiui, glücklich wer in Berlin wohnt. Hier steht meine Elfe seit über einem Jahr mangels Garage auf dem Bürgersteig rum. Das einzige was sie ab und an kriegt sind wohlwollende Blicke. ... und abgefackelt werden hier nachts nur Autos von irgendwelchen Volldeppen. Hoffe nicht, dass dieser Autonomensport mal auf Motorräder übergreift.
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Hei,

einem Bekannten wurde nachts in Berlin die Motorradhaube, welche über seiner Machine war in Brand gesetzt und danach war nur noch ein Haufen Schrott über :kacke:
Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit ! :kuh:
Dr. Bombe
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Re: Standgaseinstellung

Beitrag von Dr. Bombe »

DiLo hat geschrieben:Da haben wir noch einen hier im Forum, der schon mal bis Mittag geschlafen hat ....
Auch wegen Raubes oder eher Rausch??? Hehehe


Hei,

einem Bekannten wurde nachts in Berlin die Motorradhaube, welche über seiner Machine war in Brand gesetzt und danach war nur noch ein Haufen Schrott über :kacke:

Man man man, das ist echt heftig! Wenn ich so einen erwischen würde, bleibt für ihn nur zu hoffen, dass er eine sehr sehr gute Lebensversicherung hat... das ist kein Spaß mehr. Ich habe mich wegen der Verstellung auch geärgert, aber das ist im Vergleich dazu ja nix und man kann es recht schnell beheben wenn man denn einen Vater hat, der zufällig Boehm-Uhren besitzt...^^
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