Kardanwelle abschmieren ist in unseren Kreisen ja schon wettbewerbserprobt. Und wechseln sollte man die Welle laut Betriebsanleitung auch in bestimmten Intervallen. Das BMW das jetzt nachmacht zeugt von der überlegenen Konstruktion der Motorräder aus Mandello.
Ohne jetzt Mitgefühl für die betroffenen GS Treiber zu entwickeln - bei genauerem Nachdenken ist das ein Problem, das ohnehin nur ein paar Kilometerfresser betreffen wird. Weil nur solche kommen in der Garantiezeit in den Genuss dieses 80.000 km Service. Ansonsten schätze ich den Bedarf für so eine Aktion nur bei Fahreren als sinnvoll ein, die stundenlang Autobahnvollgas fahren oder sonst wo meist im Renntempo unterwegs sind. Bei normaler Fahrweise wird der Kardan genau so lange halten wie bisher. Also nix wechseln sondern nach dem Motto "beobachten und weitefahren" vorgehen.
Bei unseren Guzzen gehe ich auch davon aus das praktisch niemand den Kardanwechselintervall aus dem Handbuch ernst nimmt.
Egal welche Guzzi ich verkauft habe,
niemals hat der Käufer gefragt, ob der Kardan gewechselt wurde.
Von den Mechanikern hat mich auch nie jemand darauf hingewiesen,
dass nach Wartungsplan der Kardan getauscht werden müsste.
Bei BMW Werkstätten und Käufern gehe ich davon aus,
dass sie den Eintrag im Kundendienstheft sehen wollen,
dass der Kardan bei 80 000 Kilometer zu tauschen ist bzw. getauscht wurde.
Entweder hatten die Käufer keine Ahnung. So nach dem Motto: Kardan ist gut und Hauptsache die Felge bleibt sauber.... Oder: Eine Kardanüberholung, zumindest bei der V11, ist kein größeres Problem.
Bei den CARC Modellen, also ähnlich BMW, ist der Aufwand aber schon größer. Und Probleme mit der Umlenkung lassen wir mal aussen vor..!
-w-
BMW-Fahrer haben die meisten ein unglaubliches Sicherheitsbedürfnis, sonst würde ja kaum Einer freiwillig sowas fahren. Ich bin mir sicher, dass die Meisten den Kardan bei 80k wechseln werden, bzw. der BMW-Händler das dann einfach macht, da das eben zum 80k-KD gemacht werden muss.
Denke das was Roland hier schreibt geht in die richtige Richtung. Im Moment ein grosses Aufschreien und Empörung. Wenn sich alles beruhigt hat, nehmen die Besitzer der GS dies als gegeben an. In ein paar Jahren erinnert sich keiner mehr daran.
Hoffentlich macht dies keine Schule bei den anderen Hersteller die Kardane anbieten.
Übrigens hat auch Triumph mit der Explorer 1200 seine Probleme mit dem Kardan.
MO
Fuhrpark: Le Mans 850
lieber fahren als schrauben, wieso-weshalb-warum;wer nicht fragt bleibt dumm!
Die meisten Käufer eines Motorrades mit Kardan sind dem Trugschluß erlegen, daß dieser absolut wartungsfrei ist und ein Motorradleben lang hält.
Schon immer gab es Schäden an Nadellagern und Kreuzgelenken und Wellenverzahnungen. Bei allen Herstellen. Nur ist ein großer Teil der Motorradfahrer seit vielen Jahrzehnten zu faul, zu dumm und zu desinteressiert an Motorradtechnik, und daher werden vermeintlich unkaputtbare und pflegeleichte und saubere Kardanantriebe gekauft. Man will nur fahren, nicht schrauben. Neute sind Navis und TFT Displays wichtiger, auch Vielachsenkurvenabs und alles mögliche an bevormundenden Helferlein.
Einen Schlauch oder Reifen zu wechseln, ein Rad auszubauen das können heute nur noch wenige, vor 40 Jahren konnten das aber noch die meisten Motorradfahrer. Schrauben gehört bei Technik aber einfach dazu, auch wenn das Motorrad heute einen Luftdruckabfall registriert und anzeigt, die fehlende Luft muss immer noch manuell nachgefüllt werden...
Der offenlaufende Antrieb bei den Zentralrohrahmenguzzis ist eigentlich perfekt, den schmiert man ab, kann an den Gelenken das Spiel prüfen, und hat immer alles im Auge. Aber sowas ist nicht mehr zeitgemäß, schmierig, dreckig, das wollen moderne Motorradfahrer nicht mehr. Es muss sauber und versteckt sein, aus den Augen aus dem Sinn, und alles andere richtet der (BMW) Händler.
Na ja...nicht alles was Neu ist, muss auch schlecht sein. Einige Helferlein helfen einem ein paar Jahre mehr auf dieser Welt noch verbringen zu dürfen.
Was halt befremdlich ist, ist dass ein fast wartungsloses Konzept bei 80000 km jetzt ausgewechselt werden muss. Die bauen auch nicht seit erst 10 Jahren Kardanmoppeds. Entweder die neue GS 1300 ist was dies anbelangt eine Fehlkonstruktion und die Ing. und Tester haben dies wärend der Projektierungszeit gewusst und bewusst verschwiegen, oder hier wird unnötig beim Besitzer Angst geschürt und unnötig das Geld aus der Hosentasche gezogen. Die Langzeiterfahrung wird dies alles zu Tage bringen.
MO
Fuhrpark: Le Mans 850
lieber fahren als schrauben, wieso-weshalb-warum;wer nicht fragt bleibt dumm!
Werner hatte im Nebensatz schon das HAG angerissen. Das gehört zwar genaugenommen nur indirekt zum Kardan, macht aber m.E. deutlich mehr Probleme. Das Hauptlager des Wellenstumpfes unserer Elfen wurde z.B. auch bei vielen BMW`s verbaut. Früher war der Stumpf stabil zwischen zwei Kegelrollenlagern verbaut, das war relativ haltbar. Heute sieht das anders aus.
Ich denke, viele Konstruktionen sind der Prämisse geschuldet, dass nichts ewig halten soll/darf. Zur Not werden Schwachstellen eingebaut . Nachhaltigkeit ist nur bei den "Moralpredigen" in den Medien ein Thema.
Gruß Kay
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V11 LeMans (Diva) / K100RS mit EML GT2001 (Dreirad)
Wobei die 149 Nm max. Drehmoment den Antriebsstrang schon ordentlich fordern werden. Mich würde mal interessieren, wie lang wohl Stollenreifen halten.
-w-