Endantrieb bei Alt-Guzzen

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guzzipapa
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Endantrieb bei Alt-Guzzen

Beitrag von guzzipapa »

Bei meiner V 7 Spezial ist der Simmerring im Endantrieb undicht geworden. Nichts aussergewöhnliches, weil die ist einige Jahre in der Ecke gestanden und letztes Jahr mit Beiwagen für Hund zu neuem Leben erweckt worden. Unter diesen Bedingungen gehen solche Dichtringe am ehesten kaputt.
Was mir aber beim Zerlegen aufgefallen ist- die Verzahnung im Mitnehmer für des Hinterrad ist ordentlich abgearbeitet. Und weil die Übersetzung für Beiwagen ohnehin viel zu lang ist, kommt jetzt die Überlegung, ob da nicht ein anderer Endantrieb dranpasst - etwa der von einer Polizia, weil da gibt es welche mit 6 : 32 Übersetzung.
Jetzt einmal die Fragen an die Fachleute: Weiß jemand, welche Übersetztung die V 7 im Original Endantrieb hatte (mit umdrehen und mitzählen komme ich auf ca 1 : 4,3) und ob die große Verzahnung an der Kardanwelle mit der Polizia kompatibel ist?
Oder hat gar jemand passende Teile, die er nicht mehr braucht?

Gottfried
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likedeeler
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Re: Endantrieb bei Alt-Guzzen

Beitrag von likedeeler »

Moin Gottfried
Deine Kernfrage kann ich leider nicht beantworten, aber als Gespannfahrer folgende Gedanken dazu.
Musst Du die Kupplung beim aktuell verbauten HAG beim Anfahren unnötig schleifen lassen? Wenn nicht, lass die Originalübersetzung drin! Ich hatte damals bei meinem ersten Boxergespann auch den HAG kleiner gewählt.
Ansatz: ein Motorradmotor muss ausdrehen können.
Ergebnis: flotte Beschleunigung aber die Drehzahl stieg sehr unangenehm (denk an den Hund).
Fazit: ich hätte besser die Getriebespannbreite ändern sollen mit kurzem Erstern und langem Fünften. Bei BMW ging das damals, einfach die passenden Zahnräder kaufen und tauschen. Eventuell geht das auch bei Deiner Guzzi?
Gruß Kay
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Ludentoni
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Re: Endantrieb bei Alt-Guzzen

Beitrag von Ludentoni »

guzzipapa hat geschrieben:Weiß jemand, welche Übersetztung die V 7 im Original Endantrieb hatte (mit umdrehen und mitzählen komme ich auf ca 1 : 4,3)
Gottfried
V 7 Spezial = 8:35, 1:4,375. Die Fünfgangmodelle Police hatten 8:37 1:4,625.

https://www.thisoldtractor.com/mg_manua ... al_1ed.pdf

https://www.thisoldtractor.com/moto_guz ... frame.html
guzzipapa
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Re: Endantrieb bei Alt-Guzzen

Beitrag von guzzipapa »

Danke für die Hinweise. Das mit 8 : 35 Endübersetzung müsste passen.
An dem Motorrad wurde der Motor auf 850 Hubraum umgebaut und das Getriebe gegen eins von einer V 7 Sport getauscht. Das dürfte auch in den ersten Gängen etwas schneller übersetzt sein. Auf jeden Fall ist das Wegfahren mit Beiwagen und Mitfahrer etwa so, wie wenn man mit der V 11 im dritten Gang wegfährt. Und wenn es das Fahrzeug hergeben würde, müsste die von Übersetzung und Motordrehzahl eher über 200 laufen. Also sollte die Übersetzung auf jeden Fall niedriger sein. Ob 6: 32 passt oder etwa doch zu viel ist, da muss ich noch ein wenig herumrechnen.
Jetzt kommt erst einmal ein neuer Simmerring hinein und die Fuhre ist wieder dicht. Die Verzahnung hält die eine oder andere Saison allemal aus. Und dann heißt es wieder einmal: "kommt Zeit, kommt Rad" in dem Fall Zahnrad.

Gottfried
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hans
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Re: Endantrieb bei Alt-Guzzen

Beitrag von hans »

Servus Gottfried,

bei meinem 2V HTG Gespann ist die Übersetzung original.
Als ich seinerzeit Alois Löw fragte, ob wir die Übersetzung ändern sollten sagte er:
„Durch das kleinere 15 Zoll Rad für den Autoreifen hinten passt es wie es ist“.
Er hatte recht.
Wenn du wieder mehr Gespann fährst,
wäre das Umspeichen der Felge für einen Autoreifen vielleicht eine Alternative.

Salve Hans
Schattenparker
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Re: Endantrieb bei Alt-Guzzen

Beitrag von Schattenparker »

Die Policia hatten aber eine Feinverzahnung wie die Convert.
:-)
50+ , na und, Kritik an meiner Fahrweise dulde ich auch heute noch nicht.(Quelle: Monika G.)
Stinkt--Kracht--Fährt = GUT
guzzipapa
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Re: Endantrieb bei Alt-Guzzen

Beitrag von guzzipapa »

Dazu gibt es eine extra Antriebswelle, die vorne dir grobe und hinten die feine Verzahnung hat. Nur hab ich herausbekommen, dass man das Gehäuse nicht tauschen kann, weil der Flansch eine etwas andere Länge hat und dadurch die Achse nicht mehr durchpasst. Von den Übersetzungsverhältnissen käme man mit der 6/32 Verzahnung auf rund 18 % weniger Geschwindigkeit und mit einem 15 " Autoreifen auf ca 13 %. Da hat man halt den Nachteil, das die Fuhre dann hinten um ca 6 cm niedriger wird und in Folge die Fahrwerksgeometrie komplett daneben ist.
Der neue Simmerring ist schon da, hat sagenhafte 8,59 gekostet. Damit wird zusammengebaut und wieder gefahren, bis sich die richtige Lösung ergibt.

Gottfried
guzzipapa
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Re: Endantrieb bei Alt-Guzzen

Beitrag von guzzipapa »

Jetzt muss ich da noch einmal umrühren in dem Thema. Komplette Schwingen aus Tonti Rahmen mit Endantrieb und Welle findet man in Italien um 250 bis 300 Euro. Und da sind möglicherweise auch welche mit kürzerer Übersetzung dabei. Von der Breite her müssen die in den alten V 7 Rahmen passen, soviel hab ich bei meinen Oldies schon nachgemessen. Aber ob die Kardangelenke in der Länge und in der Flucht auch passen, weiß ich nicht. Vielleicht hat da jemand einen Rat dazu.

Gottfried
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Ludentoni
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Re: Endantrieb bei Alt-Guzzen

Beitrag von Ludentoni »

Tonti wäre das kleinste Problem, die T-5 Polizia und Cali 3 erste Serie hatten alle den kurzen 6:32, der ist optimal für Gespannbetrieb. Die Kreuzgelenke unterscheiden sich, V 7 - 850 GT ist vorn länger, das kann man hier schön sehen. https://hmb-guzzi.de/Antriebsstrang

Tontischwingen gibts etliche, kurz, lange, dicke Rohre, dünne Rohre, was da nun am besten in den Loop passt ist auszuprobieren...
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